23.09.2021

Leserbriefe: "Ehe für alle", 99%-Initiative, Widnau aus Sicht der Jugend

Wo bleibt das Vertrauen?Die Abstimmung über die «Ehe für alle» ist ein weiterer Schritt auf einem langen Weg. Bereits 1996 wurde die Petition «Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare» eingereicht. Die interessierten Gruppen hatten einen langen Atem, denn sie mussten fast zehn Jahre warten, bis das Partnerschaftsgesetz im Jahr 2005 angenommen wurde. Auch wegen des Hinweises darauf, dass es darum gehe, dass gleichgeschlechtliche Paare einen rechtlich geregelten Status erhalten und keine weitergehenden Forderungen gestellt würden.Anfang 2007 trat das Gesetz in Kraft, dass sich gleichgeschlechtliche Paare in einer eingetragenen Partnerschaft registrieren können. Dabei wurde vom Justizminister betont, dass die gleichgeschlechtliche Partnerschaft anders als die Ehe nicht Grundlage für eine Familiengründung sei! Kaum war dieses Gesetz in Kraft, folgte gleich die nächste Forderung: Ehe für alle! Dabei geht es nicht einfach um den Begriff der Ehe als rechtlich geregelte Lebensgemeinschaft, da könnten die wenigen unterschiedlichen Punkte zur eingetragenen Partnerschaft leicht angepasst werden. Es geht letztlich um das Recht auf Kinder! Darum wurde bei dieser Vorlage die Samenspende für lesbische Paare gleich miteingepackt.Nach so vielen Versprechens- und damit Vertrauensbrüchen ist der nächste Schritt voraussehbar: die schwulen Paare werden als «Diskriminierte» das gleiche Recht auf Kinder einfordern durch Leihmutterschaft. Weil Vertrauen die Grundlage ist für ein von Respekt und Achtung getragenes Zusammenleben, gibt es nur einen Weg, diese nächste, frauenverachtende Forderung zur verhindern: ein klares Nein zur «Ehe für alle»!Doris Mayer, Walzenhausen«Gute Milchkühe muss man pflegen, nicht schlachten oder vertreiben!»In den folgenden Abstimmungen wird unter anderem über die 99%-Initiative der Jungsozialisten entschieden. Natürlich steht jedem frei, sich seine eigene Meinung zu diesem Thema zu bilden. Ich möchte dazu einen leichten Gedankenanstoss geben.In dieser Initiative geht darum, dass «Kapitaleinkommen wie Zinsen, Dividenden oder Mieterträge» anderthalbmal so stark besteuert werden sollen wie Lohneinkommen. Die daraus entstehenden Summen, sollen staatlich umverteilt werden – so die Jusos. Im Vergleich zu anderen Staaten muss jeder Schweizer Bürger bereits schon Vermögenssteuer bezahlen. Wenn die Initiative abgelehnt wird, können die Privatpersonen weiterhin ihr Geld in Unternehmungen, KMU, Gewerbebetriebe, Immobilien, Arbeitsplätze usw. investieren. Dadurch können auch weiterhin Arbeitsplätze gesichert werden.Das Interesse, solche Investitionen zu tätigen, wird durch die sinkende Attraktivität aufgrund steigender Steuersätze schrumpfen. Wenn wir als schweizerische Bevölkerung nicht mehr diese grossen Mengen an Geld in die Wirtschaft investieren können, fehlen uns die Grundvoraussetzungen, um weiterhin Arbeitsplätze und Innovationen schaffen zu können.Wir müssten damit rechnen, dass viele Betriebe zum Aufgeben gezwungen werden, weil jegliches Kapital fehlt. Hohe Vermögensbestandteile werden dadurch umgehend aus dem Land abgezogen. Grosse Firmen werden unser Land verlassen, weil eine Geschäftstätigkeit erschwert und nicht mehr gleich attraktiv sein wird. Bestraft wird folglich gerade der Mittelstand, weil dort Arbeitsplätze gestrichen werden oder wegfallen. Ein weiterer Punkt ist die enorm erhöhte Besteuerung der Vorsorge im Alter. Ebenfalls muss man damit rechnen, dass die Mietpreise erhöht werden, weil die Vermieter die gewaltige Versteuerung der Mieterträge auf die Mieter abwälzen werden.Meiner Meinung nach wären daher die konkreten Auswirkungen der 99%-Initiative höchst unsozial und würden den finanziell Schwächeren in unserer Gesellschaft am meisten schaden. Grundsätzlich würde diese Initiative also genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich verspricht. Die indirekten Folgen für unseren Mittelstand müssen im Hinterkopf behalten werden.Laurin Indermaur, BerneckDie Velostreifen zu schmal – wen wundert’s?«Widnau aus der Sicht der Jugend», Ausgabe vom 17. SeptemberInteressiert habe ich – wie andere Widnauer wohl auch – den Ideenkatalog der Projektgruppe JuRa21 gelesen. Dabei fällt mir besonders das Thema «Verkehr» auf und der Hinweis, dass die Velostreifen auf den Hauptstrassen zu schmal sind. Ja, das Verkehrsaufkommen entlang dieser Hauptstrassen ist tatsächlich hoch. Wie schön und beschaulich präsentieren sich da doch die Nebenstrassen. Aber auch da gibt es tagtäglich kritische Situationen. Neuralgische Punkte wie Gässeli- und Lindenstrasse zu den Stosszeiten.Da sind es dieselben Jugendlichen, die sich nach der Schule dort ausbreiten und den Verkehr blockieren, um in aller Ruhe noch ihre Banalitäten auszutauschen, die sie in den letzten Schulstunden gerade durchmachen mussten. Kindergärtler und Schüler der Unterstufen müssen sich wahrlich durchkämpfen. Anschliessend geht es gemütlich heimwärts und das natürlich lieber zu dritt als nur zu zweit nebeneinander. Autos und andere Verkehrsteilnehmer werden ausgeblendet und ignoriert. Und wenn dann die Hauptstrasse kommt, dann sind die Velostreifen zu schmal – wen wundert’s. Die Umfrage wurde noch mit der charmanten Aufforderung präsentiert, die Ideen ernst zu nehmen. Liebe Jugendliche, es gibt nicht nur das Nehmen, sondern auch das Geben. So entstehen Gewinnsituationen für alle.Silvano Ammann, Widnau

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