18.04.2021

Leserbriefe: Boomtown St. Margrethen, knausriges Balgach

Von Jürgen Nagel, St. Margrethen
aktualisiert am 03.11.2022
Boomtown St.MargrethenIn letzter Zeit stand meine Heimat- und Wohngemeinde mehrfach in den Schlagzeilen, und zwar sowohl im positiven als auch negativen Sinne. Die Ablehnung des Budgets ist kein Schiffbruch, konnte man doch zur Frage des Steuerfusses geteilter Meinung sein. Da eine allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung hineinzuinterpretieren, wäre fehl am Platz. Vielmehr hat der (nun vereinte) Gemeinde- und Schulrat, namentlich unser tüchtiger Gemeindepräsident, St. Margrethen in den letzten Jahren entscheidend vorwärtsgebracht, wie insbesondere die Ansiedlung von Stadler Rail und das geplante Schreiner-Kompetenzzentrum eindrücklich belegen. Dass höhere Gewalt in Gestalt der Corona-Pandemie die erfreuliche Entwicklung vorübergehend etwas bremst, kann keinesfalls den kommunalen Behörden angelastet werden. Not täte höchstens die überfällige Erkenntnis, dass St. Margrethen nicht nur ein boomender Wirtschaftsstandort ist, sondern auch eine attraktive Wohngemeinde angesichts der hervorragenden Verkehrsanbindung an Schiene und Strasse sowie eines intakten Naturgürtels.Jürgen Nagel, St. MargrethenGemeinde zahlt wenig für AttraktivitätDie Gemeinde Balgach preist nicht nur ein ausgewogenes Konzept von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit und Erholung an, sondern wirbt auch dafür, dass man in Balgach von einem rekordtiefen Steuerfuss profitieren kann. Auch bietet Balgach äusserst attraktive Arbeitsplätze, ein aktives Vereinsleben und reichhaltige Angebote an Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten. Unterstrichen wird dies auch vom Slogan «Weindorf Balgach». Wenn ich den Geschäftsbericht 2020 analysiere, finde ich unter der Rubrik Volkswirtschaft, dass sich die Gemeinde am Rebbau mit 2600 Franken beteiligt hat und Aufwendungen für Industrie, Gewerbe und Handel mit 549 Franken zu Buche schlagen. Für ein Weindorf und eine Gemeinde, die sich mit attraktiven Arbeitsplätzen brüstet, schon überaus mager. Für Kulturinstitutionen wurden 6080 Franken, für Wanderwege 12 841 Franken, für Denkmalpflege und Heimatschutz 15 300 Franken ausgegeben und in Arten- und Landschaftsschutz wurde ein Betrag von 24 326 Franken investiert, wovon 14 840 Franken vom Kanton rückvergütet wurden. Vergleicht man diese Beträge mit dem Gewinn 2020 von 8,9 Mio. Franken (Vorjahr 8,5 Mio. Franken) befindet sich der Anteil der Gemeinde am Erhalt und der Weiterentwicklung der Attraktivität von Balgach auf einem sehr tiefen Niveau. Wenn die Gemeinde schon Werbung mit oben genannten Vorzügen macht und sich auf dem Steuer-platz 1 im Kanton St. Gallen sieht, dann soll sie nicht nur die Attraktivität der Sportanlagen fördern, sondern auch die anderen Bereiche mit gleich hohen Finanzanteilen verbessern. Ich bin sehr besorgt, dass Balgach in Zukunft einen riesigen Nachholbedarf haben wird, weil nur wenig von den Gewinnen der Vergangenheit in den lebenswerten und attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort geflossen ist. Ich finde nicht, dass man sich unter diesem Aspekt mit Rang eins im Kanton St. Gallen brüsten sollte.Christoph Rütsche, BalgachFliegen muss teurer werdenEs ist höchste Zeit, das Fliegen endlich teurer zu machen. Allerdings sollte das weltweit auf sämtlichen Strecken erfolgen. Wenn diese Coronakrise für etwas gut ist, dann um endlich umzudenken. Dieser Massentourismus überall muss aufhören. Kerosin gehört endlich versteuert und für Reisen sollte man wieder sparen müssen, man würde den Urlaub dann wohl auch wieder mehr schätzen. Die Billigfliegerei gehört abgeschafft.Karin Köppel, Widnau

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