22.04.2021

Leserbriefe: "Bevölkerung wusste nicht Bescheid"

Von Klaus Burkhardt, Heerbrugg
aktualisiert am 03.11.2022
«Das grosse Missverständnis», Ausgabe vom 16. AprilIch denke, hier liegt kein Missverständnis vor. Man hätte fast alles besser machen können, wenn man die Bevölkerung besser informiert hätte – mit einem Workshop und einem provisorischen Plan mit den Standorten der Unterflurcontainer (UFC). So hätten sich alle Schwachpunkte erkennen lassen. Nun hat die Gemeinde mit dem Gemeindeblatt Nr. 8 einen Baustellenplan verschickt, auf dem jedoch die Baustellen für die noch geplanten Container fehlen.Man hätte die Bevölkerung auch über die Gesamtkosten informieren sollen, die letztlich die Steuerzahler zu tragen haben. Ich halte ein flächendeckendes UFC-Programm nicht für sinnvoll. Man hätte unterscheiden müssen zwischen Strassen mit fast nur Einfamilienhäusern und Wohnquartieren mit vielen Wohnblöcken. In vielen Quartierstrassen gibt es kein Trottoir, also auch keinen Platz für ein UFC, und selbst bei Strassen mit einem Trottoir ist kein Platz für ein UFC. Deshalb hätte hier alles bleiben sollen, wie es ist. In Wohnquartieren mit Wohnblöcken ist es sicher sinnvoll, schon bei der Bauplanung ein UFC mitzuplanen.Wie im Zeitungsartikel erwähnt, gibt es UFC-Standorte, die sehr dicht beieinander liegen, und andere, die weit auseinander liegen. Bei fast keinem UFC-Standort besteht ein geeigneter Parkplatz, und an Menschen ohne Auto, an alte Leute und an winterliche Verhältnisse hat man wohl auch nicht gedacht. Weil für viele UFC kein Platz auf öffentlichem Boden war, stehen jetzt einige UFC auf Privatgrund. Wie steht es mit der Haftung bei Unfällen z. B. bei winterlichen Verhältnissen? Man sollte das Detailkonzept veröffentlichen, nach dem hier verfahren wurde.Ich denke, das alte Entsorgungskonzept war für die ländlichen Regionen gut, mit Gebührenmarken konnten auch grössere Gegenstände entsorgt werden. Es hätte frühzeitig eine Zusammenstellung der Vor- und Nachteile des bisherigen und des neuen Systems veröffentlicht gehört. Es wäre schön, wenn diese mit dem nächsten Gemeindeblatt nachgereicht würde. Im Moment bleiben die Müllgebühren, wie sie sind, weil beim KVR (wie viel?) Einsparungen durch das neue System erwartet werden. Übrigens: Der Schmidheiny-Park ist wohl der Müllplatz von Heerbrugg. Hier sind die Mülleimer oft überfüllt und dann liegt viel Müll neben den Mülleimern. Hier bestünde dringender Handlungsbedarf. Doch hier bleibt wohl alles, wie es ist.Klaus Burkhardt, HeerbruggDem Wasser seinen Weg gebenDass der Littenbach in Au in spitzem Winkel in den Binnenkanal mündet, sei kein Problem, sagen Kanton und Gemeinde. Die Begründung war am 22. März in dieser Zeitung zu lesen. Ich denke aber, es kommt darauf an, welche Ingenieure der Kanton gefragt hat. 2007 wurden unter der Brücke beim Einlauf unsinnigerweise SAK-Rohre montiert, 2017 wurden sie höher gelegt. Dass man bei dieser Gelegenheit den spitzen Winkel des Einlaufs nicht wenigstens «abrundete» (wie es bei jeder Durchlaufrinne der Fall ist), ist mir einfach schleierhaft. Uns hat man gelehrt, dass man dem Wasser seinen Weg geben muss. Das war, ist und bleibt so. Wenn jetzt dann wieder mehr Wasser kommt, lässt sich vor Ort sehr gut beobachten, was ich meine.Remo Rech, AuÖkonomische Argumente hinten anstellen«Die St. Galler sollen weniger Fleisch essen», Ausgabe vom 20. AprilKantonsrätin Karin Hasler bringt ein überaus wichtiges Thema in den Rat: die weiterhin stark auf Tierprodukte orientierte Landwirtschaft. Mit ihren Fragen an die Regierung weist sie auf zwei unverständliche Missstände hin, die nicht nur in unserem Kanton vorzufinden sind: Importfutter, oft auf gerodeten Regenwaldboden angebaut, und Importfleisch, oft mit weniger Einschränkungen und damit billiger produziert als im Inland. Wohl um die Vorlage nicht zu stark zu überladen, hat sie sicher schweren Herzens einen wichtigen Punkt weggelassen: Das mit der Herstellung von Tierprodukten unweigerlich verbundene mehr oder weniger schwere Tierleid. Wir sollten alle ökonomischen Argumente hinten anstellen angesichts der täglichen Belastungen von Millionen von Tieren weltweit. Die Landwirtschaft müsste nicht leiden, sie könnte dem Trend entsprechend Schritt für Schritt auf pflanzliche Produkte umstellen.Denn in einem Punkt sind wir uns alle einig: Alle Tiere sind unschuldig und würde ein Leben ohne Angst, Schmerzen, Gefangenschaft und Schlachtung verdienen.Renato Werndli, Eichberg

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