16.04.2019

Leserbriefe aus der Zeitung

Leserbriefe aus der Zeitung vom 16. April: Es geht um Wahlen, Bahnen und den Verkehr.

Von Peter Zünd, Buchenstrasse 4, Oberriet
aktualisiert am 03.11.2022
Zu lange Transportwege«Wir sind heute weiter als auch schon»,  Ausgabe vom 11. April Sie gehören zu den Hauptursachen des bedrohlichen Klimawandels, der vielen Menschen nun endlich zum Bewusstsein gekommen ist. Der entscheidende Faktor zu dieser Entwicklung liegt in der Erfindung des Verbrennungsmotors, der zu Wasser, zu Land und in der Luft omnipräsent ist und ohne den die Entwicklung der letzten 100 Jahre unvorstellbar ist. Wenn wir an die Wirkung von Ambulanz, Feuerwehr und Nothilfe aller Art denken – ein absoluter Segen, und wenn wir uns jedoch die jedes vernünftige Mass überschreitende Anwendung dieses Antriebsmittels vor Augen halten – das pure Gegenteil. Mit der Devise «der Markt soll’s richten» kommen wir niemals zur Lösung der rasant um sich greifenden Umweltprobleme. Im Moment ist der Treibstoff zu billig – und damit findet gerade für den Warentransport eine massive Kostenverzerrung statt. Ausländische Produkte sind trotz des enorm langen und oft wiederholten Transportes billiger als vor Ort erhältliche oder produzierbare. Globalisierung, Handelsverträge, Wirtschaftsimperien können als Verursacher und Hauptschuldige an der heutigen Situation gesehen werden. Ihr Wirken wird von zahlreichen Umweltschutzverbänden mit Recht angeprangert, doch letztlich ist der einzelne Konsument der entscheidende Faktor, wenn er nicht in wirklich misslichen Verhältnissen leben muss. Er entscheidet, ob er übers ganze Jahr gewisse landwirtschaftliche Produkte kaufen will, gleichgültig woher sie stammen, ob er längere Wege für den Einkauf von lebenswichtigen Dingen des günstigen Preises wegen in Kauf nimmt, ob er seine persönliche Ausstattung lange vor dem Ende ihrer Lebensdauer auswechselt oder wegwirft, den Versandhandel wegen jeder Kleinigkeit beansprucht und dem das Sparen auf dem Energiesektor ohnehin ein Fremdwort ist. – Die Liste lässt sich beliebig verlängern. Zu lange Transportwege sind auch bei der Arbeit zur Gewohnheit geworden. Sowohl von der Arbeitgeber- als auch der Arbeitnehmerseite werden sie als Teil der unternehmerischen bzw. individuellen Freiheit verstanden. Mit dem bereits zum Teil vorhandenen Verkehrskollaps ist aus dieser vermeintlichen Freiheit eine Knechtschaft entstanden, die erst noch die Umwelt schädigt.Zu lange Transportwege sind leider für viele die Regel für Ferien- und Freizeitgestaltung geworden. Die Zeit ist definitiv vorbei, das Feld ein paar «unverbesserlichen grünen Idealisten» zu überlassen. Jedermann ist gefragt, die Augen offen zu halten, seinen Denkapparat einzuschalten und zu handeln.Peter Zünd, Buchenstrasse 4, OberrietUnterhalt wäre besserIch bleibe dabei, dass die Zahlen und Fakten von Regierungsrat Marc Mächler Angstmacherei ist! Ich als Bauspengler und Nicht-Ingenieur behaupte, dass die Hochwasserdämme mit oder ohne Rhesi halten müssen. Ich behaupte sogar, dass die Hochwasserdämme, wenn man die Hauptdämme entfernt, mehr Druck aushalten müssen. Darum hat das ganze Projekt sehr wenig mit Hochwasserschutz zu tun. Richtiger Hochwasserschutz wäre immer noch ein naturnaher Unterhalt und immer kleinere Anpassungen. Dass dies gewissen Kreisen zu wenig ist, ist mir schon klar. Die Franken-Musik spielt in den hirnrissigen Projekten ( Rhesi – Binnenkanal – Littenbach etc. ) Unterhalt ist zu wenig lukrativ!Remo RechRossweg 7, AuNicht für politische LeichtgewichteSeit bald acht Jahren darf ich im Nationalrat und dort in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben tätig sein. In dieser Aufgabe ist der regelmässige Austausch mit den Ständeräten, besonders jenen der Schwesterkommission der WAK-S von grosser Bedeutung. Wer im Parlament in Bern Mehrheiten erzielen will, muss auch den Ständerat überzeugen können. Bei diesen Diskussionen stellt man sehr schnell fest, dass viele der politischen Schwergewichte im Ständerat sitzen. Erfahrene ehemalige Regierungsräte und langjährige, erfolgreiche Nationalräte, die in den Ständerat gewechselt haben, bilden dieses Gremium. Zudem hat jeder Kanton nur zwei Sitze, die ehemaligen Halbkantone gar nur einen Sitz. Entsprechend hart wird in den Kantonen um diese Sitze gekämpft. Es ist richtig, dass jede Ständerätin und jeder Ständerat über das gleiche Stimmrecht verfügt. Bei weitem hat aber nicht jede und jeder gleich viel zu sagen. Die Erfahrensten und am besten Verankerten setzen sich durch. Für jeden Kanton ist es match­entscheidend über solche Vertreterinnen und Vertreter in der kleinen Kammer zu verfügen. Immer wieder stehen Geschäfte an, die für die eigene Region, den eigenen Kanton von enormer Bedeutung sind: Der nationale Finanzausgleich, Verkehrsprojekte für den öffentlichen und für den Individualverkehr bis zu Fragen, die die Grenzregionen betreffen, oder aktuell die Unternehmensbesteuerung. Mit unserem Finanzdirektor und Regierungsrat Beni Würth steht eine Persönlichkeit für die Wahl in den Ständerat zur Verfügung, die alles mitbringt, um unseren Kanton erfolgreich zu vertreten. Mit seinem Präsidium der Konferenz der Kantonsregierungen würde Beni Würth vom ersten Tag an den Respekt der Kolleginnen und Kollegen im Ständerat geniessen. Beni Würth ist mit dieser Aufgabe heute der höchste Kantonsvertreter auf Bundesebene gegenüber Bundesrat und Parlament. Eine bessere Ausgangslage für die Arbeit im Ständerat kann man sich kaum vorstellen.Markus Ritter, Nationalrat und Präsident Schweizer Bauernverband, AltstättenFührungserfahrung ist zwingendUnabhängig von der Grösse einer Gemeinde/Stadt sind die Grundaufgaben und Anforderungen an die Führungsperson identisch. Das Stadtpräsidium hat die Verantwortung über folgende anspruchsvollen Aufgaben: organisatorische und personelle Führung der Stadtverwaltung; sicherstellen, dass kantonale Vorgaben, Gesetzesvorlagen, kommunale Entscheide eingehalten und umgesetzt werden; fachlich und sachlich korrekte Bearbeitung von baulichen und verkehrstechnischen Fragen; Überwachung des Finanzhaushalts; Leitung von Kommissionen und Stadtrat; Repräsentation unserer Stadt sowie Vertretung der Rheinecker Interessen nach innen und aussen; Entwicklung von Rheineck mit Visionen und Ideen sowie Initiierung und Umsetzung entsprechender Projekte. Das Umfeld mit gesetzlichen Richtlinien, strikten Abläufen, sich stets ändernden Vorgaben ist komplex und wird in der aktuellen Diskussion massiv unterschätzt. Oder vertrauen Sie einem gelernten Fachmann Pflege eine Spitalleitung an mit dem Hinweis: «Das ist alles lernbar?» Kenntnisse von Verwaltungsabläufen und der kommunalen Zusammenarbeit sind wichtig. Es braucht zwingend Führungserfahrung. Ein Unternehmen lässt sich nur mit klarer Führung erfolgreich lenken. Zudem wünscht sich die Bevölkerung eine offene, gute Kommunikation. Wie anspruchsvoll und komplex Kommunikation ist, zeigt sich auch im aktuellen Wahlkampf: Verspätete Offenlegung eines privaten Engagements. Enthaltung resp. nicht Positionierung bei kommunalen Entscheiden. Schlechte Wortwahl. Wie ist die Aussage der Kandidatin einzuordnen, sich während der unterrichtsfreien Zeit im Herbst in die politischen Dossiers einlesen zu wollen? Als Fach­person im Bereich Schule muss sie wissen, dass es sich bei «unterrichtsfreier Zeit» um bezahlte Arbeitszeit handelt, die für die Schule eingesetzt werden muss. Es braucht Grundlagenkenntnisse der Kommunikation und die Fähigkeit, Diskussionen und Sitzungen zu leiten. Nur so können mehrheitsfähige Entscheide erwirkt werden. Den Konsens (gemäss Duden «Übereinstimmung der Meinung») finden zu wollen ist löblich, aber unrealistisch und endet in der Sackgasse. Rheineck soll sich weiterentwickeln mit einem «Stadtoberhaupt», das den nötigen Rucksack, Erfahrungen, Visionen und den Mut, sich zu positionieren hat. Treffen Sie für Rheineck die richtige Wahl!Caroline Geissler, RheineckUnd unsere Bahnen?Ruckhaldentunnel, neue Züge «Walzer» und «Tango» im Hinter- und Mittelland, ein neues Doppelspur-Gleis für über 50 Millionen Franken in Teufen. Da scheint Geld in rauen Mengen vorhanden zu sein. Im gleichen Atemzug ist von einer möglichen Aufhebung der Bahnen Rorschach – Heiden, Rheineck – Walzenhausen und Altstätten – Gais die Rede. Drei Bahnen, in die in den letzten Jahren viel investiert worden ist und deren Betrieb mit vergleichsweise marginalen finanziellen Mitteln aufrechterhalten werden kann. Diese drei Bahnen, die unter anderem Aushängeschilder für den Tourismuskanton Ausserrhoden sind, dürfen nicht sterben!Peter Eggenberger, Au/Wolfhalden

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