17.09.2020

Leserbriefe aus der Zeitung

Von Vreni Willi, Balgach
aktualisiert am 03.11.2022
Für die HerausfordererIch verfolge mit Interesse das Wahlgeschehen im Rheintal. Sei es die Gemeindepräsidentenwahl in Balgach, die Ortsverwaltung in Diepoldsau oder Marbach. Was am Montag in der Zeitung über Marco Hutter stand, haut dem Fass den Boden raus! Wie kann man einen liebevollen Familienvater, hilfsbereiten Kollegen und tollen Freund so einem Vergleich unterziehen? Geht es nur noch schmutzig? Wo bleibt die Ehrlichkeit? Warum wollen die Alten nicht den Jungen eine Chance geben, die neue Ideen bringen und auch junge Familien einbeziehen? In diesem Sinne halte ich allen Herausforderern die Daumen.Vreni Willi, BalgachIn der ZwickmühleIch bin «zMarpa» aufgewachsen und wohne fast mein ganzes Leben hier. Ich interessiere mich für das Dorf und alles, was Marbach liebens- und lebenswert macht. Diethelms sind keine Ortsbürger (Galgenen SZ), doch schaue ich interessiert der Wahl des Marbacher Ortsverwaltungsrats entgegen. (Die Einbürgerung würde mich CHF 500-800 kosten.) Als politisch neutrale und unabhängige Person ein paar Worte. Die Flyer beider Parteien kamen mir vor die Augen. Somit erfuhr ich zum ersten Mal von den Unstimmigkeiten im Rat. Das Herz schmerzt, wenn ich von solchen Auseinandersetzungen höre. Solche Unstimmigkeiten hätte man sicherlich vor den Wahlen intern im Rat lösen können. In der Zeitung vom 11. September kam das unglückliche Pachtverhältnis ans Tageslicht. Diese Missstände sind in Marbach schon lange ein «unter den Teppich gewischtes» Thema. Zu lange wurde zugeschaut und nichts unternommen. Bei der Bewilligung wurde eine korrekte Entsorgung verlangt, aus wirtschaftlichen Gründen jedoch nicht umgesetzt. In der «anderen» Wirtschaft, werden solche illegalen Entsorgungen nicht geduldet und bestraft. Solche Widerhandlungen kann sich ein lokales Unternehmen nicht erlauben. Der amtierende Präsident Walter Kobelt hat sich dieser Sache angenommen. Ich verstehe, dass er diese Angelegenheit noch erledigen will. Das Salz im Verwaltungsrat ist zudem auch die Verwandt- und Bekanntschaft untereinander, die «Häfeli-Deckeli-Politik». Diese Politik wird beim geplanten neuen Rat nochmals leicht verschärft. Die aktuelle Krise ist mit dem fehlbaren Pächter und seiner Verwandtschaft im Rat brisant. Klar trat das zuständige Mitglied in den Ausstand, doch einfach war somit die Zusammenarbeit bestimmt nicht. Was auffällt, es stehen fast alle Ratsmitglieder der Landwirtschaft nahe, was nicht unbedingt immer Vorteile bringt. Die Erfahrung und Weitsichtigkeit, die Walter Kobelt als ehemaliger Banker aus seinem Berufsumfeld und Netzwerk mitbrachte, hat dem Rat die letzten Jahre sicher gut getan. Ja, nach 30 Amtsjahren darf man Platz machen für Neues. Sicherlich sind viele Marbacher Ortsbürger in der Zwickmühle. Klar ist, es kann mit beiden Seiten nicht wie gewünscht harmonisch weitergehen. Ein komplett neu gebildeter Rat, der neutral und unvoreingenommen ist, wäre wünschenswert. Ob nach einer Wiederwahl von Kobelt der bestehende Rat bleibt oder geschlossen zurücktritt bzw. welcher Ersatz gefunden wird, bleibt offen. Die Aufgaben werden nach den Wahlen vom 27. September für beide Seiten nicht einfach.Gabriel Diethelm, MarbachJa zum VaterschaftsurlaubIm Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn ist die Schweiz in Bezug auf Vaterschafts- oder Elternurlaub in der Steinzeit steckengeblieben und bietet vergleichsweise erbärmliche Bedingungen. Kann sich die arme Schweiz diese Mehrausgaben etwa nicht leisten? Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt, Platz 11 von 195, um genau zu sein. Bei Annahme des Erwerbsersatzgesetzes würde der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub beim heutigen Medianlohn Arbeitgeber und Arbeitnehmer für beide letztlich nur etwa 1.60 Franken pro Monat betragen. Allen Zahlenspielen zum Trotz – viel wichtiger ist das Wohl des Kindes und seiner Eltern. Das Baby benötigt in der Anfangsphase viel Aufmerksamkeit und Zuwendung und hält die Eltern oft nächtelang auf Trab. An einen vernünftigen Arbeitseinsatz ist kaum zu denken – zumindest bis sich alle an die neue Situation gewöhnt haben. Stress am Arbeitsplatz verursacht einen jährlichen Verlust von 7,3 Milliarden gemäss Job-Stress-Index. Versuchen wir doch hier, wo wir mit wenig Aufwand einen hohen Ertrag erzielen können, das Richtige zu tun. Deshalb am 27. September ein Ja an der Urne zum Wohl der jungen Familie.Joël Fäh, Goldach/St. MargrethenEntscheidung getroffenDer Leserbrief von Alfred Grassinger (Ausgabe vom 14. September) hat mich motiviert, doch noch einen kurzen Kommentar zu schreiben. Im Flyer über die Vorschläge des Ortverwaltungsrates ist zu lesen: «Ma kennt anand», für eine Wahl zu wenig aussagekräftig, zumindest für mich. Genauso die Aussage «däm mömmer Sorg ha», aber offenbar doch nicht! Ich habe meine Entscheidung getroffen.Marianne Baroni, MarbachPersonenfreizügigkeit hat sich nicht bewährtImmer wieder wird uns vorgegaukelt, welchen Wohlstandsverlust uns die Kündigung der Personenfreizügigkeit bringen wird. Warum mussten wohl verschiedene Kantone (z. B. SG und AR) die Steuern erhöhen? Der Kanton St. Gallen servierte uns in den Jahren 2012 und 2013 jeweils eine Erhöhung von je 10% – also satte 20%. Die Bodenpreise und Mieten steigen in die Höhe und somit auch der Eigenmietwert der Eigenheimbesitzer. Mit solchen Abgaben und den Steuern müssen wir die negativen Folgen der überhöhten Einwanderung finanzieren, stetiger Ausbau der Infrastrukturen und auch diverse Sozialleistungen z. B. von arbeitslosen und ausgesteuerten Bürgern und Ausländern, die unser Land nicht wieder verlassen. Für das arbeitende Volk ist das ein Minusgeschäft, sonst könnten Familien mit einem Einkommen leben. Also von Wohlstand merkt das Fussvolk nichts, im Gegenteil – Baustellen, Staus, Stress und hohe Gesundheitskosten zehren an der Lebensqualität. Der Marktzugang zum EU-Binnenmarkt kann anscheinend mit der Kohäsionsmilliarde gelöst werden («Rheintaler» vom 18. Juli – «Die EU will mehr Geld und öfter»). Ja, wozu brauchen wir dann die Bilateralen 1 noch? Kann sich die EU einen Bruch mit uns leisten? Die Handelsbilanz ist ca. 20 Milliarden Franken zugunsten der EU – die Schweiz beschäftigt nebst den EU-Einwanderern noch über 300 000 Grenzgänger und viele Kurzaufenthalter. Nicht zu vergessen ist, dass wir jeweils die Erweiterungsgelüste der EU mittragen müssen – schlussendlich haben wir dann noch die Personenfreizügigkeit mit den ganzen Balkanländern und der Türkei. Wenn wir das nicht wollen, werden wir von der EU erpresst und sanktioniert. Das wird immer so sein und bleiben. Wir müssen endlich einmal ein klares Zeichen setzen – lieber ein Ende mit Schrecken als ein schreckliches Ende mit dem bevorstehenden Rahmenvertrag und seiner Unionsbürgerschaft. Die Antwort für unsere Freiheit und Lebensqualität heisst: Ja zur Begrenzungsinitiative am 27. SeptemberCarmen Bruss, Diepoldsau,SVP-KantonsrätinFakten zur BegrenzungsinitiativeIn seinem Leserbrief schreibt Herr Keller, obwohl er ja nur die Schlagzeilen liest, der SVP fehlten die sachlichen Argumente. Tatsache ist, das seit Inkrafttreten der Personenfreizügigkeit innert nur 13 Jahren mehr als 1 Million Menschen zusätzlich in unser kleines Land eingereist sind. Jährlich mehr als 50000 aus der EU. Diese Million trägt wesentlich bei zu Verkehrsstaus und überfüllten Zügen. Das grösste aller Übel jedoch ist die Tatsache, dass in dieser kurzen Zeit eine Fläche von über 40 km2 Naturfläche (Fläche vom Kanton Schaffhausen) zubetoniert wurde. Wann nehmen endlich die Grünen und Umweltverbände zu dieser Tatsache Stellung und wo nehmen sie zusätzliches Land zum Zubetonieren her?Markus Wüst, Oberriet

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