Falsche Farbe erwischt?«Betreff: Gelber Flyer zur Selbstbestimmungsinitiative»Heute flattert mir ein Flyer zu dieser Initiative ins Haus. Die dominante gelbe Farbe des Flyers assoziiere ich spontan mit der Post. Ich frage mich, was die Post mit einer Initiative zu tun hat und vertiefe mich etwas darin, um dann festzustellen, dass der Absender ein «Komitee Ja zur Selbstbestimmung» ist. Der Text erinnert mich an das bekannte reisserische, aber schwammige Argumentarium einer Partei, die sonst nicht mit Gelb, sondern mit Grün und früher auch schon mit Rot und Schwarz auf ihren Plakaten versucht hat, sich in unserer Erinnerung zu verankern. Beim Aufruf des Links zum Abstimmungskomitee erscheinen dann Köpfe von SVP-Politikern, aber ohne Angabe ihrer Parteizugehörigkeit. Daraus wird mir klar, dass hier etwas versteckt werden möchte, nicht nur mit der gelben Farbe, sondern auch mit der fehlenden Parteiangabe. Zuletzt wird im Flyer noch um eine Spende für das arme Komitee aufgerufen – ein Komitee, zu dem auch ein Christoph Blocher gehört, der sich bisher nicht lumpen liess, eine Abstimmungsbroschüre zu finanzieren und das auch transparent gemacht hat. SVP in Gelb oder Wölfe im Schafspelz? Ein verführerischer Initiativname, die verschwiegenen Gefahren einer Annahme der Initiative und ein vorgeschobenes spendenbedürftiges Komitee lassen mich vermuten, dass auch die wahren Motive dieser Initiative verdeckt werden möchten. Da ist doch was faul dran – hüten wir uns vor der gelben Schlaumeierei! Bruno Keller, AltstättenGrundsätzliches zum IslamZu den Beiträgen von: Andri Rostetter, 6. 10. 2018 und Willy Burgermeister, 9. 10. 2018In Ihren Beiträgen äussern sich die Herren Rostetter und Burgermeister zu den aktuellen Fragen Islam, Reformbereitschaft, Reformfähigkeit. Dabei kommt man an der Frage nicht vorbei, ob sich Muslime in unserem christlichen Kulturkreis jemals integrieren können und irgendwann zu unserer Gesellschaft gehören. Wir alle wissen, welche Alltagsprobleme in Schulen entstehen können, wenn es um Mädchen im Schwimmunterricht oder beim Turnen geht. Die erwähnten Herren vertreten unterschiedliche Meinungen: Herr Rostetter sieht als Voraussetzung zur Integration allein die Achtung von Recht und Gesetz des Gastlandes. Die Wahl des Glaubens bleibt Privatsache. Herr Burgermeister betont die Kluft zwischen dem zur Orthodoxie zurückkehrenden Islam und unserer christlichen Welt. Demokratie und Menschenrechte werden in islamischen Ländern nicht beachtet. Ich möchte gerne mit einigen Ergänzungen zur Meinungsbildung beitragen. Meine Meinung zum Islam habe ich mir in Praxis und Theorie gebildet. Ich habe einige Jahre in Bursa, in der Türkei, einen Betrieb geführt und dabei Land und Leute kennengelernt. In Bursa leben etwa 3 Mio. Menschen, junge Muslime aus aller Welt besuchen die grosse Universität. Der Kulturbetrieb der Stadt vermittelt ein reichhaltiges Angebot an Theater und Konzerten aus der Klassik der westlichen Welt. Ich habe Freunde gewonnen und herzliche Gastfreundschaft in allen sozialen Schichten erlebt. Im Rotarier-Club von Bursa konnte ich an anregenden Diskussionen teilnehmen und habe mich immer in «guter Gesellschaft» gefühlt. Ein «eisernes Prinzip» ist jedoch für Christen zu beachten: Meide jede Diskussion über den Islam, meide jede Kritik am Islam, meide jeden wertenden Vergleich zwischen den drei monotheistischen Religionen. Hier meine grundsätzliche Bewertung des Islam und seiner Haltung. Diese Haltung gilt für jeden gläubigen Muslim, unabhängig davon, wo er sich befindet. 1. Der von Allah offenbarte Koran schreibt für jeden Muslim verbindlich vor, wie er zu leben hat, was er zu denken hat, wen er zu bekämpfen hat. Die Hadithe ergänzen den Koran, es sind ausgewählte Gedanken und Reden Mohammeds. 2. Staat und Kirche sind eine Einheit, ein Staatsführer ist immer ein Muslim. Statt Demokratie gilt Theokratie. 3. Die Scharia bestimmt Recht und Gesetz für alle Muslime. Fremde Rechtsordnungen werden beachtet, wenn man eine Minderheit ist und Nachteile zu befürchten hat. 4. Die Frau hat sich dem Mann unterzuordnen. Sie hat sich zu «bedecken», unterschiedlich von Land zu Land. Hier möchte ich erwähnen, dass auch die christlichen Kirchenväter im 3. und 4. Jahrhundert die Bedeckung der Frauen verlangt haben. Der Islam ist eine gewaltbereite Religion. Gläubige anderer Religionen haben sich unterzuordnen. 5. Der Islam ist gespalten in verschiedene mehr oder weniger radikale Ausprägungen.In unserer «Bernecker Welt» darf man kritische Leserbriefe zum Islam veröffentlichen. In europäischen Grossstädten wie beispielsweise Paris oder Berlin müsste man damit rechnen, von Mitgliedern eines arabischen oder türkischen Clans verprügelt zu werden.Lutz Schmidt Taastrasse 15, Berneck