24.09.2020

Leserbriefe aus der Zeitung

Was ist in Balgach los?Gerne erzählen wir in unserem Freundes- und Bekanntenkreis: Wir haben eine tolle Gemeindepräsidentin. Ja, PräsidentIN, parteilos, tüchtig, macht einen prima Job. Brauchst du etwas von der Gemeinde, eine Auskunft, eine Dienstleistung, wirst du zuvorkommend, freundlich, kompetent und prompt bedient. Dass wir uns in Balgach einer überdurchschnittlich hohen Lebensqualität erfreuen, ist ohnehin bekannt. Das Präsidium einer solchen Gemeinde, in der fast alles rund läuft, mit fast lauter zufriedenen Einwohnerinnen und Einwohnern: ein Traumjob, mit Prestige und Verantwortung. Dass dies Neider und Möchte-auch-mal- gerne-Kandidaten auf den Plan ruft, ist verständlich. Dass man sich zu profilieren sucht, ist legitim und fair. Dass man sich mit sachlicher Kritik und Fakten nicht zurückhält, ebenfalls. Wenn man sich als Herausforderer aber dazu herablässt, seine Konkurrenz mit schwammigen, subjektiven Argumenten zu diskreditieren, ist das zwar gängige, zuweilen erfolgreiche politische Taktik, zeugt aber nicht von Grösse und Format, im Gegenteil. «Führungsschwäche», «Kommunikationsdefizite» und dergleichen vermögen nur zu überzeugen, wenn «greifbare» Fakten dahinter stecken, und die fehlen offensichtlich. Demgegenüber hebt sich die Wahlpropaganda des Unterstützungskomitees der Gemeindepräsidentin angenehm ab von der Schlechtmachetaktik des gegnerischen Lagers: Dezent, mit einer Prise Humor, am gleichen Strick ziehend. Die Balgacherinnen und Balgacher werden den Stil, die Haltung und vor allem die Leistungen und Fakten zu würdigen wissen.Moktaria und Benno Stöckli, BalgachSpital oder GefängnisIn der Freitagsaugabe dieser Zeitung ereifern sich drei Rheintaler CVP-Kantonsräte – zwei aus Altstätten, einer aus Balgach – darüber, dass Altstätten gut genug sei für ein Aufnahmezentrum für Asylbewerber und ein grösseres Gefängnis. Bei der Erhaltung des Spitals sei man aber übergangen worden.Ich frage mich, ob die drei sich profilieren möchten. Bei der Abstimmung über die beiden Schandflecke in der Gemeinde war von ihnen kein Wort der Opposition zu hören. Ich meinerseits hätte auch lieber das Spital als die zwei unrentablen Gebäude, obwohl das Spital ja auch keinen Gewinn abwirft.Die bald leeren Spitäler wären doch geradezu prädestiniert, um Asylbewerber einzuquartieren. Die ganze Infrastruktur (Rezeption, Zimmer, Büros, Küche, sanitäre Anlagen) wären ja ohne grössere Umbauten vorhanden. Muss ja nicht unbedingt das Spital Altstätten sein.Es gäbe noch andere Projekte, bei denen man sich profilieren oder sich für die Wähler einsetzen könnte. Hörte ich zum Beispiel kritische Stimmen, als Toko und Piz Buin, zwei weltbekannte Firmen, zugemacht haben? Oder vom massiven Arbeitsplatzabbau bei EgoKiefer, der einst grössten Arbeitgeberin im Ort? Oder die unsagbare Verkehrssituation in Altstätten? Im Toggenburg wird fast jeder Kuhstall umfahren. In Altstätten bringt man es nicht fertig, endlich die zwei Kilometer Umfahrungstrasse Richtung Lüchingen zu bauen. Auch die Situation beim Bahnübergang (Grüntal) und der Einlenker beim Bröggli spotten jeder Beschreibung. Oder die Belebung unseres dahindarbenden Städtlis. Womit möchten denn die Stadtratsbewerber, ich denke da an jenen von a plus, unser agonisierendes Städtli beleben? Mit Kebab- und Dritte-Welt-Läden? Ich kann in Altstätten nicht mal einen Fernseher oder eine Stereoanlage kaufen. Dazu muss ich nach Widnau oder Buchs fahren. Oder über die Grenze.In Widnau hat es innerhalb von 500 Metern zwei Interdiscount. Wir haben dafür an bester Lage eine Berufsberatung und einige leere Schaufenster. Es gäbe noch einige Kritikpunkte zu unserem Städtli, aber ändern wird sich ja doch nichts.Mäx Hasler, Altstätten

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