04.01.2020

Leserbriefe: Alt werden, Silvesterlärm und AHV

Auch diese Woche haben die Redaktion Leserbriefe erreicht. Drei sind in der Samstagsausgabe von "Rheintaler" und "Rheintalische Volkszeitung" abgedruckt - und hier online nachlesbar.

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
Den Älteren das Leben leichter machen«Wer fit ist, zieht in keine Alterswohnung», Ausgabe vom 28. DezemberAlt werden in der Ostschweiz: Der St. Galler Seniorenrat befasst sich mit Problemen im täglichen Leben von Senioren. Von dort kommen Vorschläge, die das Leben im Alter erleichtern und politisch umgesetzt werden sollen. Gemeinden haben schon reagiert und zum Beispiel vermehrt Bänke zum Ausruhen aufgestellt.Auch die Migros hat mehrere Ruhezonen eingerichtet. Auch werden neu am Kundendienst Pakete für die Post angenommen. Neben der Paketannahmestelle am Kiosk eine grosse Erleichterung. Jetzt fehlt nur noch, dass der Briefkasten, jetzt am Bahnhof der Gaiserbahn, am Migrosgebäude angebracht wird. Riskante Strassenüberquerungen, besonders bei Eis und Schnee, sind dann nicht mehr nötig.Noch etwas: Die zahlreichen Bänke rund um den Bahnhof Altstätten sollten bedarfsgerechter platziert werden, nämlich auch im Eingangsbereich, wo auf den Zug gewartet wird.Ingrid Bickel, Altstätten Die leisen Töne in der NeujahrsnachtWas wollte uns das Glockengeläut um Mitternacht wohl sagen, das im Krach der Böllerbomben unterging? Kein Gefechtsunterbruch. Alte Tugenden wie Anstand und Rücksicht waren einmal.Nachdenkliches war schon im Voraus im «Salzkorn» des «Rheintalers» am Montag des 30sten zu lesen und ebenso ging’s weiter. Am Silvestermorgen vernahm man, dass zahlreiche Dörfer und Tausende Touristen in «Down Under» vom Feuer eingezingelt sind. Aufgerufen, vor Ascheregen, glühenden Ästen und Blättern ans Meer zu flüchten. Dies, während unweit Menschen gefühllos, aber voller Leidenschaft der gigantischen Pyro-Show in Sydney entgegenfieberten.Und bei uns im Alpenrheintal: Schönes Brauchtum war einmal. Stattdessen ideenloses Böllern um die Wette, bis Fensterscheiben zittern. Was nur treibt Menschen an, in Friedenszeiten Bombenterror zu imitieren – und das mitten in unseren Dörfern? Zum Leidwesen vieler Mitmenschen und von Wild- und Haustieren. Nicht zu reden von der grausigen Luftverpestung. Es scheint ganz, dass heutzutage zu viele Menschen im Geld nur so schwimmen. Sollen doch nicht Wenige gut und gerne Hunderte bis Tausende Franken verpulvern.Blicken wir nach vorne: Das Neujahr ist vorbei und bald tritt das (oberflächliche) Gerede rund um die Klimaveränderung wieder in den Vordergrund. Etwa so: Man müsste, sollte, könnte – und das mit dem Finger auf andere zeigend, die bitteschön zuerst müssten. Tiefsinnig? Wohl kaum! Henry Ford wusste schon: Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. Bald werden auf die kommenden Wahlen hin wieder lautstarke Minderheiten die Politik für sich vereinnahmen. Mit dem Ergebnis, dass unsere Gesellschaft zunehmend zerfällt, in sich geschlossene Parallelgesellschaften. Dass der überhandnehmende (Böller) Zeitgeist mittlerweile unsere Sprache zu verbiegen mag, wird kaum mehr wahrgenommen. Im Schatten dessen aber wächst eine Mehrheit heran, die sich zunehmend politisch nicht mehr vertreten fühlt. Schlimmer: Man beginnt, an der Demokratie zu zweifeln.Ja, Freiheit und Selbstverantwortung waren einmal. Und zuletzt, an den Anfang anknüpfend: Wo waren denn all die (Schweizer Greta-)Umweltaktivistinnen und -aktivisten am Jahresübergang? Vielleicht in Sydney? Verstehen Sie mich nicht falsch. Nichts gegen Greta. Sie meint es nur gut und erinnert uns alle an unseren ökologischen Fussabdruck. Ja, Übermut tut selten gut. Aber eben, was dichtete seinerzeit schon Wilhelm Busch: Vergebens predigt Salomo. Die Leute machen’s doch nicht so.Walter Benz, Diepoldsau Gewinn aus Negativzinsen in die AHVNegativzinsen als letztes Gegenmittel, Ausgabe vom 3. JanuarDie Negativzinsen sind das letzte Mittel, Investoren daran zu hindern, ihr Geld in eine starke Währung wie den Schweizer Franken zu investieren. Negativzinsen schaden aber den Sparern, die jahrzehntelang gespart haben, um ihre Pensionszeit zu finanzieren. Nicht jede Währung hat einen solch guten Ruf! Der Dollar war einmal über drei Franken wert, das englische Pfund zwölf Franken, die damalige Lira sogar ein Franken. Die Investoren kaufen deshalb gerne Franken und erhöhen so den Druck auf die Nationalbank, immer höhere Beträge in ausländische Papiere zu investieren, was bei einer Finanzkrise starke Auswirkungen auf ihren Gewinn hätte.Die EU akzeptiert die Schweizer Börse nicht mehr als gleichwertig. Also stellt sich doch nun die Frage, ob wir auch den in der EU-wohnenden Menschen (und besonders den Spekulanten) den Zugang zu den Schweizer Banken erschweren wollen? Wieso sollen im Ausland wohnende Investoren Konti in Schweizer Franken eröffnen und damit Druck auf unsere Währung ausüben dürfen? Auch Schweizer dürfen ja nicht überall Konti eröffnen.Die Negativzinsen bringen den verschuldeten Staaten und vor allem der Nationalbank Zinsgewinn. Dieser Gewinn sollte «versteuert» werden. Die Rentner (AHV/BVG) haben moralisch doch Anspruch darauf! Die Gewinne in die AHV-Kasse fliessen zu lassen, müssten die Politiker jetzt eigentlich durchwinken – und zwar schnell, ohne erst fünf Jahre darüber zu beraten.Richard Sieber, Rheineck

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