07.08.2019

Leserbrief: Verkehrswege haben grosse Bedeutung

Nationalrat Thomas Ammann betont, wie wichtig Investitionen in den Betrieb und Unterhalt sowie den Neubau der Verkehrsinfrastruktur für unsere Wirtschaft und die Gesellschaft sind.

Der öffentliche Verkehr spielt für die Attraktivität des Wohn- und Arbeitsortes eine wichtige Rolle. Daher freut es mich, dass im Rheintal demnächst der Doppelspurausbau der Bahnlinie startet. Nur so kann die Frequenz und Dichte des Bahnangebots massgebend ausgebaut werden. Zudem werden die nationalen und internationalen Anschlüsse in die Grossstädte optimiert; damit verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich. Ich erwarte, dass mit der Attraktivitätssteigerung noch mehr Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen und die Strassen entlastet werden. Trotzdem muss in die Infrastruktur des Individualverkehrs investiert werden. Denn die Zahl der Verkehrsteilnehmer wird weiter zunehmen. Es ist wichtig, dass die Verkehrsnetze des ÖV und der Strasse ineinandergreifen, sich ergänzen und nicht gegeneinander ausgespielt werden.Ein grosses Projekt, das uns die nächsten Jahre beschäftigen wird, ist die dritte Röhre der Stadtautobahn St. Gallen. Mit der Investition von gut 1,3 Milliarden Franken soll ein Engpass beseitigt werden. Von der Planung bis zur Umsetzung dauert es rund 20 Jahre. Optimistisch gerechnet kann die dritte Röhre frühestens 2038 eröffnet werden. Um dieses riesige Bauprojekt nebst allen anderen Bauvorhaben und Sanierungsaufträgen bewältigen zu können, braucht es Fachkräfte. Diese müssen laufend rekrutiert werden. Mit unserem dualen Bildungssystem ermöglichen wir attraktive Ausbildungsplätze für Junge und bieten gleichzeitig unzählige fachspezifische Weiterbildungen. Die Politik schafft so die nötigen Rahmenbedingungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Instandhaltung der Infrastruktur.Zu einer Situation wie bei der Sanierung der A1-Autobahn-Buckelpiste bei St. Margrethen darf es nicht mehr kommen. Damals stoppte der Bundesrat in letzter Minute (im Dezember) die auf Anfang 2016 geplante Sanierung auf unbestimmte Zeit. Auf Druck der damaligen Ständerätin Karin Keller-Sutter, von Ständerat Paul Rechsteiner und von mir beim Bundesrat und beim Bundesamt für Strassen konnten wir den Baustart auf das Jahr 2017 sichern. Ein Einsatz, der sich für uns alle gelohnt hat. Denn seit Abschluss des 150-Millionen-Franken-Projekts ist das Befahren der sanierten Strasse wieder angenehm. Für die Zukunft wünsche ich mir von den Entscheidungsträgern mehr Sensibilität und das Bewusstsein für die Folgen solcher Verschiebungsentscheide für die Unternehmen. Solche Szenarien dürfen sich bei den anstehenden Projekten nicht wiederholen. Das Baugewerbe muss sich auf die Politik und die Politik auf das Baugewerbe verlassen können. Schliesslich geht es nicht nur um die Arbeitsplätze in der Baubranche, sondern auch um jene in der gesamten Industrie und dem Gewerbe. Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer sind auf intakte und möglichst staufreie Verkehrswege angewiesen. Diese stärken die Wirtschaftsregion, und dafür setze ich mich ein.Thomas Ammann, Nationalrat CVP, Rüthi

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