Man könnte fürwahr viele Leserbriefe gegen den Abfall vom biblischen Glauben in der Gesellschaft heutzutage schreiben. Nur hin und wieder, wenn Missstände eine so krasse Dimension annehmen, kann ich nicht mehr still sein. – So geschehen vorletzten Sonntag anlässlich der Neuuniformierung des Musikvereins Diepoldsau-Schmitter, als die beiden Kirchenchöre beim Umzug auf das Festgelände bei der Mehrzweckhalle eintrudelten und wie betrunken lauthals sangen: «Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind, weil wir so scharf sind . . .» Was für eine Schande, was für ein Verrat am biblischen Glauben . . . Demnach ist also der Sohn Gottes vergebens gestorben; man braucht seinen stellvertretenden Kreuzestod für die eigene Schuld nicht mehr glaubend anzunehmen.Und alle hüllten sich in Schweigen, um ja bei jedermann Liebkind zu bleiben, statt dass man vehement Stellung bezogen hätte.Gott hat zwar wohl alle ins Buch des Lebens geschrieben (Offenbarung 3, Vers 5), doch die meisten Menschen vernachlässigen es in sträflicher Gleichgültigkeit zeitlebens, sich darum zu kümmern, dass eben der eigene Name nicht wieder daraus ausgelöscht wird (gleicher Vers).Und dennoch «fiebert und wirbt der Geist Gottes fast ängstlich» bis zur letzten Zeiteinheit eines Menschenlebens, ob er nicht doch noch etwa ein Zeichen der Reue, einen Seufzer, ein Wort der Umkehr vernähme, um der kapitulierenden Seele Gottes Vergebung zu schenken, die er dem nicht aufzwingen kann, der sie nicht nötig zu haben meint.Warten Sie nicht bis dann!Daniela-Esther WiderCentralstrasse, Diepoldsau