23.06.2021

Leserbrief: Nutzen-Risiko-Abwägung?

«Die Nutzen-Risiko-Abwägung erlaubt eine Impfung für Jugendliche» lese ich von offizieller Seite. Nutzen: Nach Ansteckung mit einem Coronavirus mit grosser Wahrscheinlichkeit einen milden Verlauf der Krankheit erleben. Diese grosse Wahrscheinlichkeit ist bei jungen Menschen auch ohne Impfung bereits gegeben, dazu gibt es klare Studien. Risiko: Kann man schlicht nicht wissen nach so kurzer Zeit. Denn es geht nicht um eine «Rötung an der Einstichstelle» oder andere unmittelbare Krankheitssymptome, die vorbei gehen. Eine mRNA-Impfung ist keine Impfung im klassischen Sinn, sondern ein genetischer Eingriff ins Immunsystem eines Menschen. Was er dort auf die Länge bewirkt, daran forscht man erst, darum hat die Impfung ja weltweit auch erst die Notzulassung. Neueste Studien aus den Niederlanden und Deutschland zeigen, dass es zu einer «komplexen funktionalen Reprogrammierung» des Immunsystems kommt. Es wird also einem jungen Menschen, dem noch ein ganzes Leben bevorsteht, empfohlen, sich aus «Solidarität» mit einer Menschengruppe, die sich keine Sorgen mehr um eventuelle Spätfolgen machen muss, mit einem Stoff impfen zu lassen, an dem erst geforscht wird. Kommt dazu, dass diese jungen Menschen kaum mehr Risikopatienten anstecken können, weil diese unterdessen geimpft sind. Ich wünsche allen jungen Menschen, dass sie eigenverantwortlich vielseitige Informationen einholen, bevor sie sich leichtfertig auf eine Empfehlung verlassen. «Ein kleiner Pieks» kann nämlich nicht mehr rückgängig gemacht werden – und eventuelle Folgen tragen sie ganz allein.Sonja Zünd, Altstätten

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