09.02.2022

Leserbrief: Lieber interessante Ausstellungen statt Bauabschluss um jeden Preis

Betr. «Museum ist finanziell am Ende», Ausgabe vom 1. Februar

Von Christopher Schulz, Kunstmuseum Rheintal GmbH, Widnau
aktualisiert am 02.11.2022
Bizarr anmutend ist das sieben- bis achtmonatige Drama in der Prestegg. Der kompetente und angesehene Werner Ritter wurde rausgeworfen, danach ausgeschlossen. Der Interimspräsident und der übrige Vorstand haben den Karren danach an die Wand gefahren.Ein Museum, das sich vier Jahre Minimalbudget nicht leisten kann, soll auch nicht acht bis neun Millionen an teure Handwerker verprassen. Scheinbar traut sich niemand in Altstätten zu, an wiederkehrende kantonale Kulturfördergelder ranzukommen, Jahr für Jahr. Niemand ausser Werner Ritter. Der Kanton zahlt jähr-lich 22 Millionen aus dem Lot-teriefonds – und ein operatives Budget von 300 000 pro Jahr soll nicht finanzierbar sein? Pfui Spinne.Es ist nicht die Aufgabe der Rheintaler Kulturstiftung, Kredite aus Steuergeldern zu vergeben. Die Stiftung gehört eigentlich abgeschafft. Die Bürgerschaft des Rheintals soll Kulturgutscheine erhalten und diese ausgeben können, wo ihr beliebt.Ich hoffe, die Altstätter Bürgerschaft ist nicht so dumm, ein Fass ohne Boden zu übernehmen. Ein weiteres langweiliges Ortsmuseum braucht das Rheintal nicht. Deshalb stimme ich gegen eine Statutenänderung. Lieber interessante Ausstellungen abhalten ohne einen Bauabschluss, als einen Bauabschluss um jeden Preis. Lieber kantonale Gratisgelder absahnen, statt weitere Schulden anzuhäu-fen.Christopher Schulz, Kunstmuseum Rheintal GmbH, Widnau

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