15.06.2022

Leserbrief: Ja, ihr Frauen, wo bleibt ihr?

«Wo bleibt die Frau?», Ausgabe vom 11. Juni.

Von Armando Köppel, Widnau
aktualisiert am 02.11.2022
Seraina Hess meint in ihrem Stichwort, die Findungskommission Widnau habe nur halbe Arbeit geleistet, ein Frauenvorschlag fürs Gmeindspräsidium fehle. Klar fehlt eine Frau, aber wer kann das ändern? Ich war selber in der Findungskommission Widnau, als wir Christa Köppel «fanden». Sie hatte sich interessiert, gemeldet und sich das Präsidium zugetraut. Auch uns Männer hat sie überzeugt. Völlig zu Recht, wie man über 20 Jahre später sieht. Frauen können diesen Job ebenso gut wie Männer.Die Findungskommission hat auch jetzt intensiv nach Frauen gesucht, aber diese haben sich «versteckt». Es hat sich schlicht keine getraut! Vermutlich müsste Frau Hess eher die Frauen ansprechen, als die Findungskommission. Nicht die bösen Männer suchen keine Frauen oder trauen es ihnen nicht zu. Aber auch eine Vorreiter-Gemeinde wie Widnau muss die Chance erhalten, eine gute Frau fürs Gemeindeamt zu finden. Widnau Plus hat vor zwei Jahren für eine Schulrätin auch lange gesucht und viele Frauen angefragt, bis es sich zum Glück eine sehr gute Frau auch zutraute. Und prompt wurde sie gewählt. Also, politisch interessierte Frauen, gebt uns Männern eine Chance.Armando Köppel, WidnauPS: Frau kann sich bis Ende Juni noch bei Widnau Plus melden, Eingabe ist erst Anfang Juli.Das Geschlecht sollte nicht relevant seinDie überparteiliche Findungskommission für die Nachfolge der abtretenden Gemeindepräsidentin Christa Köppel in Widnau ist fündig geworden. Sie präsentiert drei qualifizierte Kandidaten für das Amt. Seraina Hess findet in ihrem «Stichwort» vom Samstag, dass hier die Kandidatur von einer oder mehreren Frauen fehlt, obwohl sie einräumt, dass sich eventuell keine geeignete Kandidatin gemeldet hat.Nun, ich finde, dass das Geschlecht nun wirklich nicht mehr relevant sein sollte! Es sind doch gerade die linken Kreise, die dafür einstanden, dass sich jeder Mann und jede Frau für 75 Franken einer administrativen Geschlechtsumwandlung unterziehen kann.So müsste sich nur einer oder zwei der Kandidaten in eine administrative Frau umwandeln, und schon wäre das angebliche Problem behoben. Vielleicht fühlt sich ja einer der Kandidaten divers, ohne dass er sich geoutet hätte? Spass beiseite, dies ist heutzutage kein Kriterium mehr, einfach deshalb, weil es gar keine Frauen oder Männer mehr gibt, sondern Menschen mit oder ohne Gebärmutter. Und solche Kriterien wollen wir ja nicht anwenden, nicht wahr?Bernadette Anliker-Fehr, Diepoldsau

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