31.03.2022

Leserbrief: «Grundeigentum anderer respektieren»

Betrifft: Stellungnahmen zum Hallenprojekt in Rebstein, Ausgabe vom 30. März.

Es ist von «sehr gut erarbeiteten Projekten» die Rede. Ich empfinde das Vorgehen eher als katastrophal. Die auf der Birkenaustrasse stehenden, vom Fussballclub Rebstein ohne Baubewilligung erstellten und daher rechtswidrigen Beleuchtungsmasten verunmöglichen es, diese Strasse mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu befahren. Baueingaben, die nicht vermessen wurden, Grenzabstände, die nicht eingehalten werden, zwei Fussballplätze, die nicht den heutigen Normen entsprechen: Es scheint mir, als ob bei diesem Projekt keine Gesetze herrschen und Behördenwillkür waltet.Ich kann verstehen, dass die Ortsgemeinde Rebstein nicht gern Land verliert. Man soll aber auch bedenken, dass 98 Prozent der Bürgerschaft keine Landwirte sind und auch einen Anspruch haben auf eine angemessene Freizeitzone für alle Vereine. Das wäre gesetzlich die Aufgabe der Gemeinde und Ortsgemeinde: Land zu sichern für die öffentlichen Interessen. Gemäss Gemeindeordnung der Ortsgemeinde Rebstein (Art. 4) ist es sogar ihre Aufgabe. Es ist also nicht nur ihre Aufgabe, auf einzelne Landwirte Rücksicht zu nehmen, sondern der Verwaltungsrat ist für die ganze Bürgerschaft und ihre Bedürfnisse zuständig, weil es im öffentlichen Interesse ist und die Projekte von nationaler Bedeutung sind.Es wurde mehrfach erwähnt, dass kein Landwirt Land verlieren werde. Im Gegenteil. Durch anstehende Pensionierungen wird mehr Land frei, als jetzt beansprucht würde für den Abtausch von meinen 27 044 m2 Land, angrenzend an die bestehende Freizeitzone. Der von mir der Ortsgemeinde Rebstein angebotene Landtausch wäre nicht nur wirtschaftlich für die Ortsgemeinde eine Chance, sondern würde vor allem den Vereinen eine planerisch klar vorzugswürdige Entwicklung der Sportanlagen ermöglichen, zumal die Grundstücke direkt an die Fussballplätze grenzen.Zur Stellungnahme des FC Rebstein: Ich kann den Frust und die Verzweiflung verstehen. Trotzdem erwarte ich einen gewissen Respekt vor dem Grundeigentum anderer. Der Verein führt sich auf, als wäre er der einzige in Rebstein. Wenn man die Vereinslisten anschaut, gibt es ca. 50 Vereine in Rebstein und 40 Vereine in Marbach, die vielleicht auch ihr eignes Clubhaus wünschen oder ihre eigene Sportanlage. Wie zum Beispiel die im Trend liegenden Pumptracks. Die werden hier einfach vergessen und aussen vor gelassen für die Zukunft. Urban Kobelt, Marbach

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