05.07.2018

Leserbrief aus der Zeitung: Altersgemeinde Walzenhausen?

Betrifft: «Bericht über die GV der BEG Walzenhausen»

Von Markus Diener
aktualisiert am 03.11.2022
Mit Interesse habe ich in dieser Zeitung den Bericht über die Generalversammlung der Bauland Erschliessungs AG (BEG) Walzenhausen zur Kenntnis genommen. Und damit auch die Würdigung der Verdienste des unlängst verstorbenen Hugo Knoepfel, der sich unter anderem mit der Gründung der Gesellschaft in ausserordentlicher Weise um die Entwicklung der Gemeinde gekümmert hat. Allerdings bin ich mir nun ziemlich sicher, dass sich seine Begeisterung über die neueste Initiative der BEG in engsten Grenzen hielte, könnte er noch mitwirken. – «Vor allem ältere Personen» würden mangels geeigneter Wohnungen an zentraler Lage Walzenhausen verlassen, heisst es da. So bestehe also Handlungsbedarf. Und darum wäre eine Überbauung des zentral am Bahnhofplatz gelegenen Landes mit Wohnungen für den entsprechenden Bedarf anzustreben. Wie um alles in der Welt kommt die BEG auf diese Idee! – Walzenhausen leidet nicht am Wegzug Betagter, die mangels geeigneter Wohnmöglichkeiten die Gemeinde verlassen. Walzenhausen leidet daran, dass junge Familien keinen zeitgemässen Wohnraum finden! Walzenhausen wäre eine ideale Wohngemeinde für Leute, die entweder einen der zahlreichen Arbeitsplätze in der Gemeinde oder in den nahegelegenen st. gallischen Orten belegen. Die Mehrheit der alten Menschen verbleibt in ihren angestammten Wohnungen, so lange es irgendwie geht. Spät erst im Leben, wenn sich das Bedürfnis einstellt, Hilfe bei den täglichen Besorgungen zu erhalten, verlassen Betagte ihr langjähriges Zuhause und begeben sich in eine Institution. Wir brauchen keine «Alterswohnungen» an zentraler Lage in unmittelbarerer Nähe der Schulanlagen und dem Ausgangspunkt des öffentlichen Verkehrs. Dort brauchen wir ganz einfach moderne Wohnungen. Zu Eigentum oder zur Miete. Ob für junge Familien, für alleinstehende Aktive oder auch für Alte. – Walzenhausen muss junge, im aktiven Leben stehende Leute anziehen. Menschen, die Einkommenssteuern bezahlen, die in Behörden und Vereinen mitwirken, die Kinder zur Schule schicken. Für deren Bedürfnisse brauchen wir Wohnraum. Betagte in der Gemeinde halten zu wollen ist ehrenwert. Aber kein taugliches Konzept, um den Bevölkerungsrückgang aufzuhalten. – Liebe BEG, erinnere Dich an den Pioniergeist Deines Gründers und handle danach!Markus DienerWalzenhausen

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