21.04.2022

Leserbrief: Altstätter Ostumfahrung tot?

Vor 70 Jahren wurde mit der Melioration eine absolut geniale Umfahrung der Stadt Altstätten ausgeschieden. Von der Rorschacherstrasse eingangs Lüchingen hinüber in die Oberrieterstrasse, im Plan rot eingezeichnet. Allerdings ist das Teilstück Rorschacherstrasse bis Bauamt zu einem lächerlichen Preis verscherbelt worden.

Warum wurde denn diese Umfahrungsstrasse ohne Bahnunterführung nicht gebaut? Weil alle «Regierungen» nichts Besseres zu tun hatten, als jahrzehntelang über den Steuerfuss zu streiten. Dass die Werke den Haushalt ebenfalls jahrelang quersubventionierten, ist eine andere Sache. Anstatt einen grossen Wurf zu realisieren, haben die Gemeindeverwaltungen und die Parteien völlig versagt. Jede Auseinandersetzung wurde gemieden.Dann hat man für 10 Millionen die heutige Südumfahrung mit Bahnunterführung gebaut und damit wieder einen Ausbau der Feldwiesenstrasse «verlallet». Die 10 Millionen hätten längst ausgereicht, um die Umfahrung bis in die Oberrieterstrasse zu finanzieren. Der Feldwiesenstrassenkorridor ist bis zu 17 Meter breit ausgeschieden. Heute wäre es immer noch möglich, diese Umfahrung auf 6,5 m auszubauen, damit zwei Lastwagen kreuzen können, ohne auf das lausige Trottoir ausweichen zu müssen. Es braucht heute einen minimalen Ausbau auf eine Breite von 6,5 m, ohne Trottoir und ohne Radweg. Die wenigen Fussgänger haben genügend Möglichkeiten, die Strasse zu umgehen. Ebenso braucht es nicht unbedingt überall Randabschlüsse und die Entwässerung funktioniert heute recht gut. Der wichtigste Teil ist der Anschluss an die Oberrieterstrasse mit Kreisel. Nun hat die Stadt wieder einmal Angst vor Einsprachen und vor einem Gang vor ein Gericht, wie schon oft und gibt klein bei. Dabei hat jeder, der dort gebaut hat, gewusst, dass dort eine Umfahrungsstrasse ausgeschieden ist. Einsprachen sind im Interesse der Allgemeinheit nichtig und abzuweisen! Also endlich mal einen Gerichtsfall durchziehen! Es sind wenige Gebäude direkt an die Feldwiesenstrasse gebaut. Viele sind Gewerbebetriebe und Mehrfamilienhäuser sind stirnseitig auf die Strasse ausgerichtet. Ein Übersichtsplan 1: 5000 der Melioration von 1950 gibt Auskunft über den damaligen Zustand der Bebauung. Der Verkehr auf der Feldwiesenstrasse wird nicht zunehmen und wird sich teilweise vom Bahnübergang Grüntal in Richtung Oberrieterstrasse verlagern. Der Bahnübergang Grüntal bleibt bestehen. Wer nicht warten mag, kann über die Oberrieterstrasse Richtung Autobahnanschluss Oberriet fahren oder über die Südtangente Richtung Kriessern weiterfahren. Damit wird der Bahnübergang wesentlich entlastet, alle Probleme gelöst!Die Stadt hat in den letzten Jahren immer wieder Überschüsse in Millionenhöhe gemacht. Somit sind genug Mittel für einen moderaten Ausbau der Umfahrung vorhanden. Nun taucht noch eine hirnrissige Idee auf, ein unterirdischer Kreisel beim Bahnübergang Grüntal. Kosten etwa 5 bis 10 Millionen. Und die Feldwiesenstrasse ist immer noch in einem lausigen Zustand. Ich fordere den Stadtrat auf, endlich in eine vernünftige und geniale Lösung zu investieren.Jürg Graf, Altstätten

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