18.01.2019

Leserbrief: "Alle Partner gehören an den Tisch"

Vollmundig, jedoch wenig überzeugend hat sich der Auer Gemeindepräsident Christian Sepin am Montagabend in der Mehrzweckhalle Au, unterstützt vom beauftragten Berater Jean-Claude Kleiner, für die Einheitsgemeinde stark gemacht.

Als Vorbild nahm er Diepoldsau, wo er vor seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten von Au als Schulpräsident im Gemeinderat Einsitz hatte. Was der Auer Gemeindepräsident mit seinem Gemeinderat jedoch übersah, ist, dass Au nicht Diepoldsau ist. In Diepoldsau sind die Primarschule und die Oberstufe im Dorf und für das Dorf. In Au ist die Oberstufe (OMR) zuständig für die politischen Gemeinden Berneck, Balgach und Au und damit ein sehr wichtiger Akteur in dieser Frage. Aber der Gemeinderat befand es nicht für nötig, diesen Partner mit ins Boot zu holen und mit ihm zusammen das Thema «Einheitsgemeinde» zu diskutieren. Auch besuchen Kinder aus Heerbrugg, die in den politischen Gemeinden Balgach oder Berneck leben, die Primarschule in Heerbrugg.Bereits wurden Verträge mit den Gemeinden Berneck und Balgach zur Unterzeichnung vorbereitet, um nach einem Ja bei der Abstimmung vom 10. Februar zur einer „unechten“ Einheitsgemeinde vorwärts machen zu können –  ohne die OMR. Dieses Vorgehen begründete Sepin so: Man habe keine Zeit gehabt, um weitere Verhandlungen zu führen. Ein Zusammenschluss der Primarschulgemeinde Au mit der politischen Gemeinde Au wäre der Beginn eines Flickwerks. Das will ich nicht und vermutlich wollen das auch viele andere Stimmberechtigten aus Au nicht. Wenn der Gemeinderat als Vertreter der Bürger von Zukunft spricht, so darf von ihm eine ganzheitliche Analyse erwartet werden und nicht ein Schnellschuss aus Zeitgründen.Wie bereits von Votanten am Info-Anlass geäussert, würde bei einem Ja eine «unechte» Einheitsgemeinde geformt, mit Gemeindepräsident Sepin an der Spitze. Eine echte Einheitsgemeinde holt alle Betroffenen ins Boot, wenn eine nachhaltige Änderung gewünscht ist. Dies auch im Sinne der Schüler von Berneck und Balgach, die in Heerbrugg zur Schule gehen und deren Eltern das Mitbestimmungsrecht in der Schulgemeinde verlieren würden. Sie würden de facto entmündigt.Ich lege mit voller Überzeugung ein Nein in die Urne, weil dieses Vorgehen unprofessionell ist und mehr Schaden als Nutzen bringen würde.Daniel Schilling, Mennweg 2, 9434 AuLeserbrief zu „Widerstand von allen Seiten“,  Zeitung vom 16. Januar 

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