03.11.2018

Lehrplan 21 durch die Brille des Grossvaters

Von Philipp Hautle
aktualisiert am 03.11.2022
Nun ist er also in Kraft. Der Lehrplan 21. Auch in unserem Kanton. Auch im Rheintal. Ja. Was lernen nun meine Grosskinder in der Schule? So frage ich mich als Grossvater.Und als ehemaliger Religionslehrer interessiert mich natürlich das Fach Religion besonders. Ethik, Religionen, Gemeinschaft mit Lebenskunde – so heisst dieses Fach nun. Es wird erteilt von der Lehrerschaft oder von den Religionslehrkräften.Fünf Kernkompetenzen werden in diesem Fach auf der Oberstufe angepeilt:– Existenzielle Grunderfahrungen reflektieren: Menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren. Philosophische Fragen stellen und darüber nachdenken.– Werte und Normen klären und Entscheidungen verantworten: Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten. Regeln, Situationen und Handlungen hinterfragen, ethisch beur­- teilen und Standpunkte begründet vertreten.– Spuren und Einfluss von Religionen in Kultur und Gesellschaft erkennen: Religiöse Motive im Alltag und in kulturellen Werten erkennen und einschätzen, wie Religionen in Medien dargestellt werden. Rolle und Wirkungen von Religionen und Religionsgemeinschaften in gesellschaftlichen Zusammenhängen einschätzen.– Sich mit Religionen und Weltsichten auseinandersetzen: Erläutern, wie Texte und Lehren in den Religionen überliefert und verwendet werden. Religiöse Praxis im lebensweltlichen Kontext erläutern. Festtraditionen charakterisieren und kulturell einordnen. Sich in der Vielfalt religiöser Traditionen und Weltanschauungen orientieren und verschiedenen Überzeugungen respektvoll begegnen. Weltsichten und Weltdeutungen reflektieren.– Ich und die Gemeinschaft – Leben und Zusammenleben gestalten: Eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen. Geschlecht und Rollen reflektieren. Beziehungen, Liebe und Sexualität reflektieren und ihre Verantwortung einschätzen. Gemeinschaft aktiv mitgestalten.In all diesen Kompetenzen scheinen mir die Grundkompetenzen Staunen, Beten, Gottvertrauen durch. Doch mir, dem Grossvater, drängen sich auch Fragen auf: Wie kompetent bin ich selbst im Laufe meines Lebens in diesen Bereichen geworden? Wo kann ich von den Grosskindern und mit den Grosskindern dazulernen? Diese wissen heute: Es gibt viele Religionen. Und ich frage mich: Wo ist der Ort, wo ich Jesus kennenlerne und mein Christsein bewusst einübe? Ich merke: Ich habe noch viel darüber nachzudenken und auszutauschen.Philipp HautleRebstein

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