18.02.2021

Lebten wir vegan, gäb’s kein Corona

Karin Hasler sieht die Ursache für viele Epidemien und für Antibiotikaresistenzen in der Massentierhaltung.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Die Balgacher SP-Kantonsrätin Karin Hasler möchte, dass die Regierung etwas gegen Massentierhaltungen im Kanton unternimmt und fordert auch eine Aufklärungskampagne gegen den Konsum tierischer Produkte, im Besonderen gegen das Fleischessen. Darin sieht sie die Ursache der Probleme, die wir nun mit Corona haben.Corona und viele andere Krankheiten, die teils zu Epidemien werden, seien Zoonosen. Das sind Krankheiten, die von einer Tierart auf den Menschen überspringen. «Wenn wir Tiere nicht als eigentliche Produktionsmaschinen in Märkten, Ställen und Schlachthäusern missbrauchen würden, könnten wir viele Epidemien verhindern – erst die dadurch gegebene Nähe ermöglicht eine Ansteckung», schreibt Karin Hasler in einer Interpellation, die sie am Dienstag der Regierung zur Beantwortung eingereicht hat.Massentierhaltung sei zudem nur mit der «massiven» Abgabe von Antibiotika an die Tiere möglich, was zur zunehmenden Antibiotikaresistenz vieler Keime beitrage, schreibt Hasler und verweist auf die UNO: Die Organisation der Vereinten Nationen bezeichne die Antibiotikaresistenz als eine der grössten Bedrohungen für die Menschheit überhaupt.Daran sei nicht nur das Ausland schuld, sondern auch die Schweiz: «Auch hier ist die Nutztierhaltung so schlecht, dass es ohne regelmässige Antibiotikagaben nicht geht», meint Karin Hasler und malt den Teufel an die Wand: «Wenn nicht bald strengere Massnahmen getroffen werden, sterben bald mehr Menschen wegen Antibiotikaresistenzen als an Corona. »Die Balgacherin ist zudem überzeugt, dass der Kanton St. Gallen mit seinen weitläufigen ländlichen Gebieten Mitverursacher von Zoonosen und Antibiotikaresistenzen ist. Von der Regierung möchte sie deswegen Zahlen zur Situation in unserem Kanton: zu Antibiotikaresistenzen und Zoonosen ebenso wie zur Antibiotikaverabreichung an Tiere.

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