09.03.2019

Lebendig, kräftig und schärfer

Von Andrea Hofacker
aktualisiert am 03.11.2022
«Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.» (Hebräer 4, 12)Essen Sie gern scharf? Mit Chili, Tabasco, mit Cayennepfeffer oder Wasabi?Wenn Sie gern scharf essen, dann wissen Sie, dass Schärfe einen überraschen kann. Sie entfaltet sich plötzlich, nach einer kurzen Zeit im Mund. Man schmeckt sie nicht sofort, dann aber umso mehr und schärfer. Schärfe desinfiziert, sie reinigt auch. Für die Menschen, die Schärfe nicht vertragen, hat sie manchmal vielleicht sogar etwas Gefährliches oder Ängstigendes an sich.Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer steht da. Es ist schärfer als alles andere, schärfer als seine Umgebung, so scharf, dass es vordringt ins menschliche Herz.Das ist eine gefährliche Schärfe für die, denen die Welt, so wie sie ist, gefällt. Denn die Schärfe von Gottes Wort im Herzen verleiht Energie, um Veränderungen anzustossen und Gerechtigkeit einzufordern.Jesu Leben ist ein scharfes Leben, denn sein Leben, sein Beispiel und sein Vorbild fordern heraus, die Bedingungen unter denen wir und andere leben zu hinterfragen. Sein Leben fordert dazu heraus, den Finger in die Wunde zu legen.Es fordert uns als Christinnen und Christen in aller Schärfe auf, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen.Es fordert dazu auf, sich einzusetzen gegen die ungleiche Behandlung von Männern und Frauen. Es fordert uns heraus gegen Gewalt, Krieg, gegen Armut und gegen soziale Ungerechtigkeiten anzugehen, wo auch immer wir das wahrnehmen und etwas unternehmen können.Lebendig und kräftig und schärfer ist das Wort Gottes.Manche Christinnen und Christen wirken lebendig, gut gelaunt und engagiert. Manche erkennt man auch daran, dass sie frei für ihre Meinung eintreten, und sich darin von anderen unterscheiden und abheben.Um diese Lebendigkeit zu leben und zu erhalten, muss man kräftig sein, sich gestärkt fühlen. Das Wort und die Liebe Gottes ist nicht nur kräftig, es macht auch kräftig.Viele biblische Figuren sind dafür ein Vorbild. David gegen Goliath, da wird der schwache Hirtenjunge ganz im Sinne des Wortes kräftig gegen die Übermacht des grossen, starken Soldaten. Daniel in der Löwengrube wird durch seinen Glauben gestärkt und kann die Löwen besänftigen.Durch die Liebe Gottes Kraft gewinnen, um Lebendigkeit und Schärfe auszustrahlen, das ist wichtig, das ist eine Aufgabe für Christinnen und Christen in der Welt.Es grüsst Sie scharf, aber herzlichAndrea HofackerPfarrerin in Marbach

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