16.07.2018

Lea Herrsche verteidigt den Meistertitel

Am Freitag und am Samstag traf sich die Elite der Leichtathletik in Zofingen zur Schweizer Meisterschaft. Lea Herrsche (Kugelstossen) verteidigte ihren Titel, Dominique Good (Hochsprung) und Ramona Casanova-Baumgartner (Hürden) holten Silber.

Von Michele Bellino
aktualisiert am 03.11.2022
Michele BellinoIm Stadion Trinermatten in Zo­fingen geschah am Freitag Historisches. Die Schweizer Meisterschaft 2018 wird für immer der Event sein, bei dem die Bernerin Mujinga Kambundji als erste Schweizerin die magische 11-Sekunden-Marke knackte. Bei 1,1 m/s Rückenwind erwischte sie den Lauf ihres Lebens und spurtete entfesselt über die Ziellinie. Die Uhr zeigte zunächst 10,94 an, später wurde die Zeit auf 10,95 Sekunden korrigiert.Der 100-Meter-Sprint der Frauen war das schnellste Rennen aller Zeiten. Die vier schnellsten Athletinnen blieben alle unter dem alten Schweizer Rekord von 11,34 Sekunden. Erfreulich war, dass in der Tabelle direkt hinter dem Schweizer Staffelquartett eine Rheintalerin figurierte. Die Altstätterin Riccarda Dietsche war an diesem Tag die fünftschnellste Schweizerin. Ihr gelang im Halbfinal ein starker Lauf: Mit 11,72 Sekunden unterbot sie ihre Bestleistung (11,89 s) deutlich. Im Final konnte sie sich nicht mehr steigern. Sie war mit Rang fünf aber zufrieden.Am Samstag folgte ein weiterer Rheintaler Exploit. Kugelstösserin Lea Herrsche zeigte einen starken Wettkampf. Im zweiten Versuch überbot sie mit 14,17 Metern ihre Saisonbestweite deutlich. Nach drei Stössen lag die Saisonbeste, Vanessa Fust (Langenthal), nur an dritter Stelle. Im letzten Versuch stiess Fust auf 14,17 Meter. Lea Herrsche durfte als Führende dann aber den letzten Versuch ausführen: Sie erreichte 14,18 Meter und gewann damit Gold.Wie 2017 in Zürich, holte sich die nervenstarke Montlingerin den Titel auch dieses Jahr mit dem letzten Versuch. Im Weitsprung lieferte sie einen weiteren Beweis ihrer tollen Form. Sie sprang mit 5,85 Metern eine Saisonbestweite und wurde Siebte.Good und Casanova werden VizemeisterinnenLea Herrsche arbeitet mit Dominique Good zusammen – und fast gleichzeitig gewannen sie in Zo­fingen eine Medaille. Hochspringerin Good sprang ohne Fehlversuch auf 1,68 Meter. Dann scheiterte sie, wie sechs weitere Athletinnen, bei 1,71 Metern. Dennoch reichte dies nach Bronze im letzten Jahr zu Silber.Ein grossartiger Einstieg gelang der 18-jährigen Sarina Ammann vom KTV Oberriet. Bei ihrer ersten Teilnahme wurde sie hervorragende Vierte. Sie sprang ebenfalls 1,68 Meter, aber erst mit dem dritten Versuch. Als Überraschung ist die Silbermedaille von Ramona Casanova-Baumgartner über 100 Meter Hürden zu bezeichnen. Sie liess mit 13,94 Sekunden einige starke Gegnerinnen hinter sich. Den Final hatte sie mit den Zeiten 13,92 und 13,85 erreicht.Claudia Hutter mit neuem persönlichen RekordErfolgreich war auch Speerwerferin Claudia Hutter vom STV Kriessern. Sie erzielte mit 39,32 Metern einen persönlichen Rekord, qualifizierte sich für den Final und wurde starke Achte. Ihr Bruder Daniel hätte ebenfalls Rekord werfen müssen, um den gleichen Rang zu erreichen. Er erreichte mit 49,78 Metern Rang 14. Pascal Kolb (KTV Oberriet) lief wie an der letzten Schweizer Meisterschaft einen neuen Rekord über 800 Meter. Mit 1:56,14 Minuten lief er in einem starken Feld auf Rang 16. Über 110 Meter Hürden erreichte Marc Aebi den Halbfinal, er wurde mit 15,13 Sekunden guter Neunter. Aylin Rudolph verpasste mit 12,64 Sekunden den Halbfinal knapp, Sandra Löhrer klassierte sich mit 2:19,02 Minuten über 800 Meter auf dem 15. Rang.Bitter war die Meisterschaft für Alina Tobler: Die Medaillenanwärterin musste nach dem Einspringen verletzt aufgeben.

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