10.09.2018

Lateinischer Text, wunderbare Melodien

In Au wurde die lateinisch getextete Marienmesse von Kirchenmusiker, Musikschullehrer, Dirigent und Chorleiter Tom Pegram uraufgeführt. Das musikalisch gefällige Werk begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer restlos.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerGestern Sonntag feierte die Katholische Kirchgemeinde Au das Patrozinium ihrer 1925 geweihten Pfarrkirche «Maria Geburt». Im Zentrum des feierlichen Festgottesdienstes stand die Uraufführung der ersten Messe von Tom Pegram. Die beiden Kirchenchöre von Au und Berneck unter Leitung von Tom Pegram und Rudolf Berchtel, die Sopranistin Birgit Plankel, Julia Gloor, Violine, Ulrike Neubacher, Harfe, Raphael Rebholz, Trompete, sowie ein Streichorchester mit Berufsmusikern aus der Schweiz und Österreich interpretierten die 2017 fertig geschriebene Marienmesse von Pegram. Den Gottesdienst gestaltete Pfarrer Josef Benz zusammen mit Stefan Kiesewetter, Pastoralassistent, und Sibylle Bauer.«Latein ist weicher und fliessender»Zwei Besonderheiten zeichnen das Werk von Tom Pegram aus. Zum einen verwendete der Komponist den alten lateinischen Text der Messe. Dies obwohl zeitgenössische Messen üblicherweise auf Deutsch oder gar in Mundart geschrieben sind. In einem kürzlich erschienenen Interview sagte Pegram dazu: «Die Sprache ist weicher, fliessender und es ist leichter, zu einem lateinischen Text zu komponieren.» Deutsch sei eher härter, gröber und schwerfälliger. Zum zweiten ergänzte er die klassische Struktur der katholischen Liturgie zu Ehren der Auer Pfarrkirche «Maria Geburt» mit einem sehr gefälligen, schön gesetzten «Ave Maria» zur Gabenbereitung. Grossartig gesungen wird es von der Sopranistin und einfühlsam begleitet von der Soloviolonistin. Die Uraufführung dieser Marienmesse nahm gestern Morgen denn auch einen sehr breiten Raum ein und überstrahlte den Auer Festgottesdienst. Bereits mit den ersten Klängen des «Kyrie» verzauberte die Messe das Publikum: Über ruhige und gefällige Melodiebögen kletterte das Gebet «Herr, erbarme dich!» zu einem ausdrucksstarken Höhepunkt und klang dann hoffnungsvoll und beruhigend aus.Melodien kamen beim Publikum gut anVom «Gloria» über das «Credo» und das «Sanctus» bis hin zum krönenden «Agnus Dei», zum «Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt» hat Tom Pegram immer wieder den richtigen Ton gefunden. Rhythmisch stark, kraftvoll und temperamentreich und sehr melodiös erklingt das Lob Gottes. Im Glaubensbekenntnis schreitet der Chorgesang fest, sicher und vertrauensvoll vorwärts.Man spürt es förmlich: Diesem Glauben kann kein Widerstand geleistet werden. Majestätisch singt der Chor gleichsam zusammen mit den himmlischen Heerscharen das «Heilig, heilig, heilig» und das «Hosianna in der Höhe» im «Sanctus» und im «Benedictus».Die formschönen, einfachen, an die Klassik anlehnenden, doch bisweilen fast im Volkston gehaltenen, aber stets eindrücklichen Melodien kommen beim Publikum an und erhielten zum Schluss viel Applaus und eine durchwegs gute Kritik.Tom Pegram ist ein kirchenmusikalisches Werk gelungen, das landauf, landab noch viele Aufführungen verdient hat.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.