11.12.2018

Lastwagenfahrten werden stark reduziert

Das Abwasserwerk Rosenbergsau gehört zu den energieeffizientesten Kläranlagen der Schweiz. Dank fortlaufender Verbesserungen können künftig rund 1000 Lastwagenfahrten nach Altenrhein vermieden werden.

In etwa 700 Kläranlagen der Schweiz wird fortlaufend das Abwasser gereinigt. Für 23 von ihnen wurde den Verantwortlichen kürzlich die begehrte Energieauszeichnung «Médaille d’eau» verliehen. Mit dieser Ehrung werden die Betreiber für ihre Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz und der Energieproduktion honoriert. Trotz der Auszeichnung lehnen sich die Verantwortlichen des Abwasserwerks Rosenbergsau nicht zurück, sondern optimieren die Abläufe und die Energieeffizienz weiter. Ein Beispiel ist die Investition in die Faulschlammentwässerung. Da der ausgefaulte Schlamm künftig vor Ort in Au entwässert wird, können ab Mai 2019 jährlich rund 1000 Lastwagenfahrten von Au nach Altenrhein eingespart werden. «Dies ist ökologisch sinnvoll, entlastet die Strassen und spart Transportkosten ein», sagt Andreas Eggenberger, Präsident des Zweckverbandes Abwasserwerk Rosenbergsau. Künftig werden noch zwei bis drei Lastwagen pro Woche den Faulschlamm abtransportieren. Neue Technik in den FaultürmenUmfassend saniert wurden die beiden markanten Faultürme, mit einem Volumen von je 1500 Kubikmetern aus dem Jahr 1974. Diese wurden innen neu beschichtet. Zudem erhielt die Fassade ein neues Erscheinungsbild. Gleichzeitig wurde die Wärmedämmung verbessert. «Wir brauchen jetzt weniger Wärme, um den Schlamm aufzuheizen und haben mit der Sanierung den Energiehaushalt optimiert», sagt Maurizio Schirinzi, Geschäftsführer des Abwasserwerks Rosenbergsau. Ebenfalls ersetzte man das Durchmischungssystem. Neu ist ein energieeffizienter Schraubenschaufler im Einsatz, der Schlammablagerungen in den Trichtern der Faulräume minimiert. «Mit dem neuen System ist die Umwälzrate deutlich höher, und durch die homogenere Mischung sind die Bakterien besser verteilt, die die Methanbildung begünstigt», sagt der Geschäftsführer. Durch das Ersetzen der beiden Blockheizkraftwerke steigerte die ARA Ro­- senbergsau die Effizienz in der Stromproduktion deutlich. Inzwischen beträgt die Eigenproduktion des benötigten Stroms 70 Prozent. Bei der Wärmeproduktion liegt die Eigenversorgung bereits bei 100 Prozent. Nebst der Anlage in der Rosenbergsau un­terhält das Abwasserwerk auch 40 Kilometer Leitungen sowie 25 eigene und 27 Pumpwerke von angeschlossenen Gemeinden. Wie der generelle Entwässerungsplan (GEP) zeigt, ist die Kanalisation in einem guten Zustand. Trotzdem muss das Ab­wasserleitungsnetz laufend un­- terhalten werden. Dazu wurde ein Massnahmenplan erstellt und die Sanierungsarbeiten priorisiert. Damit diese Arbeiten auch in diesem Bereich effizient und kostengünstig erfolgen können, ist Maurizio Schirinzi im engen Austausch mit den Bauämtern der Gemeinden: «Wir haben ei­ne gute Zusammenarbeit und gehen gegenseitig auf die Bedürfnisse ein. So versuchen wir beispielsweise, unsere Leitungen immer dann zu sanieren, wenn ohnehin Strassensanierungen anstehen.»Ralph Dietsche

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