«Lehrerin zu sein, ist ein herausfordernder Beruf, in dem Langeweile ein Fremdwort ist», meint Hanna Hutter, Lehrerin für Legasthenie und Dyskalkulie. Vor 37 Jahren kam sie mit ihrem Mann nach Altstätten, wo sie einen Oberstufenschüler in Deutsch unterrichtete. Mit den Jahren nahm das Unterrichtspensum stetig zu. «Mir gefiel, dass Kreativität auf vielen Ebenen gefragt war. Auch wenn die Aufgabe nicht einfacher geworden ist, so ist es doch befriedigend, dass man in diesem Beruf ein wichtiges Rad ist im Triebwerk, das die Gesellschaft von morgen bildet.Hanna Hutter freut sich aufs Wandern«Zum Schmunzeln brachte mich in meinen ersten Schuljahren ein Knabe, der fast eine halbe Stunde zu spät zur Schule kam. Man rief damals nicht zu Hause an, um nach dem Kind zu fragen. Ganz aufgeregt platzte er in den Unterricht. Er hatte nicht eher kommen können, weil Admiral, ein Genossenschaftsstier, früher als erwartet auf dem Hof erschienen sei.» Hanna Hutter freut sich im nächsten Lebensabschnitt auf Wanderungen, wann immer das Wetter schön ist – und es müsse dann nicht das Wochenende sein.Seit 2001 unterrichtet Johannes Jakober Jugendliche der Werkklasse in der Oberstufe. «Die Herausforderung, jeden Tag aufs Neue von vorne anzufangen, ist das Besondere am Lehrersein», meint er.Jakober will Dinge tun, die bisher nicht möglich warenEindrücklich in den ersten Dienstjahren seien die Arealkonvente und die anschliessenden Lokalbesuche mit den alten Kollegen gewesen. «Besser kann man in ein neues Umfeld gar nicht eingeführt werden», schmunzelt er. Johannes Jakober war einige Jahre auch Lehrervertreter und vertrat so an den Sitzungen des Schulrates die Interessen der Lehrerschaft. Er freut sich darauf, ab Sommer endlich Dinge tun zu können, die bisher für ihn nicht möglich waren.Krähenmann startete mit 40 Kindern im SchulzimmerBereits in den Siebzigerjahren arbeitete Ursula Krähenmann in Altstätten, ab 2008 bis heute im Schulhaus Schöntal als Teamteacherin und Lehrperson für DAZ (Deutsch als Zweitsprache). Den ersten Arbeitstag als Junglehrerin beschreibt sie als überwältigend, sassen doch in einem kleinen Schulzimmer 40 erwartungsfrohe Schüler. Zur Homeschooling-Zeit meint sie: «Bei den kleinen Schülern war es recht anspruchsvoll, mittels Videochat neue Lerninhalte zu vermitteln. Auch die technischen Möglichkeiten stellten für die Eltern eine grosse Herausforderung dar.» Krähenmann freut sich nach ihrer Pensionierung auf neue Projekte, auch Reisen, in grösstmöglicher Unabhängigkeit.Mister Openair Moreni war auch WetterfroschSeit 42 Jahren unterrichtet Sandro Moreni in Altstätten. Er ist der Vater des legendären Wiesental-Openairs, welches, nach zwölf Ausgaben, in diesem Jahr leider wegen Corona abgesagt werden musste. Diese Openairs, wie auch die Schaffung der Talentschule für Musik, gehören für ihn mit zu den eindrücklichsten Erlebnissen in Altstätten. Anscheinend hat Moreni auch einen guten Draht zu Petrus. «Dreimal ist es vorgekommen, dass mit dem letzten Ton unserer Openair-Zugabe ein heftiges Gewitter niederging. Das hat mir im Schulhaus Wiesental den Titel ‹Wetterfrosch des Jahres› eingebracht.» Auch im Leben von Sandro Moreni wird es im neuen Lebensabschnitt etwas ruhiger. «Ich möchte noch einige musikalische Projekte umsetzen und werde mit dem bekannten Schweizer Drehbuchautor Paul Steinmann zusammenarbeiten und Musik für Musicals schreiben. Man wird von uns hören», verspricht er.Kindergärtler schenkten Meli viele ZeichnungenSechzehn Jahre war Sonja Meli für die Sauberkeit in den Kindergärten an der Feldstrasse, im Josefsheim, an der Heidenerstrasse und im Schulhaus Bild zuständig. Viele Zeichnungen hat sie von den Kindergärtlern in dieser Zeit erhalten. Oder, als es ihr einmal nicht so gut ging, seien die Kinder gekommen und hätten gemeint, sie hätten bereits geputzt, sie könne wieder nach Hause gehen. Besonders schmunzeln musste sie, als ein Kind das Ämtli hatte, den Znüniraum zu wischen. Es habe einfach alles unter den Teppich gekehrt. «Ich freue mich auf mein Enkelkind, auf Wanderungen und alles zu machen, was mir Spass macht,» meint Sonja Meli, auf ihre Pensionierung angesprochen.Am 1. Mai 1986 nahmen Yvonne und Willi Baumgartner ihre Tätigkeit als Hauswart-Ehepaar im Schulhaus Wiesental auf. Sie gehörten zu den Jüngsten im Team und vor allem Yvonne Baumgartner hatte grossen Respekt, zwei Lehrpersonen mit deren Vornamen anzusprechen.Ehepaar Baumgartner und der SchulhundAls spannende Zeit bezeichnet Willi Baumgartner den Neubau: «Ich durfte in der Baukommission vom Wettbewerb bis zur Baureinigung hin, mitwirken. Dafür bin ich noch heute dankbar. In Erinnerung bleibt mir auch das Hochwasser vom Juli 2014.» Legendär sind auch die Rundgänge, die Willi Baumgartner mit seinem Hund zu später Stunde beim Schulhaus machte. Das brachte dem Hund seitens der Schule sogar einen grossen Kauknochen ein. Etwas peinlicher war Willi Baumgartner, als er ein Liebespaar überraschte, da seien er und sein Hund ganz schnell weg gewesen. Am 30. April hatte das Hauswart-Ehepaar seinen letzten Arbeitstag, still und leise, mitten in der Coronakrise. Keine Jugendlichen im Schulhaus, die meisten Lehrer im Homeschooling. «Leider konnten wir uns nicht einmal von den Schülern verabschieden», meint das Ehepaar. Yvonne und Willi Baumgartner hoffen, noch lange die freie gemeinsame Zeit beim Wandern oder Velofahren geniessen zu können.