20.01.2022

Lange Tradition findet ein Ende

Kürzlich löste sich der Frauenverein Wolfhalden auf. Er engagierte sich in der Gemeinde über 150 Jahre lang sozial.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 02.11.2022
Peter EggenbergerGegründet hatte sich der Verein im Jahr 1864. Im von Ernst Züst geschriebenen Jubiläumsbericht «125 Jahre Frauenverein» ist das segensreiche Wirken der Frauen gut dokumentiert.Der ursprüngliche Name «Frauenarmenverein» macht klar, dass die Mitglieder sich vor allem für Bedürftige einsetzten. So beschenkten sie an Weihnachten und anderen Festtagen, aber auch unter dem Jahr viele Alte und Kranke, Wöchnerinnen und kinderreiche Familien mit Naturalien.Soldatenstube im Zweiten WeltkriegDer von 1939 bis 1945 dauernde Zweite Weltkrieg brachte den Frauen neue Aufgaben. So stellten sie 1940 für Soldaten fern der Heimat 226 Pakete zusammen. In ihnen befanden sich von Vereinsmitgliedern gestrickte Socken, Handschuhe, Leibchen und Hemden sowie Raucherwaren und Gebäck.Für die in Wolfhalden stationierten Armeeangehörigen war die Pension Rätia im Vorderdorf ein beliebter Treffpunkt. Der Frauenverein hatte dort eine heimelige Soldatenstube eingerichtet.Erdbebenopfer und Behinderte unterstütztNebst geselligen und weiterbildenden Anlässen sowie interessanten Ausflügen verlor der Verein das Ziel der Hilfe für Notleidende nie aus den Augen. 1979 führte er einen Drittwelt-Bazar durch, 1981 fand eine Kleidersammlung für Erdbebenopfer in Italien statt. Im Rahmen eines Bazars im Jahr 1988 erwirtschaftete der Verein 7000 Franken, die er dann unter dem Behindertensportverein, der Altersstube, dem Altersheim und dem Jugendchor verteilte.Als letzte Vorstandsmitglieder gehen Präsidentin Anneliese Abderhalden, Kassierin Fabia Kramer, Aktuarin Gaby Weber sowie die Beisitzerinnen Angela Mühlheim und Monika Saner in die Vereinsgeschichte ein.

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