18.01.2021

Land gekauft für neue Kehrichtverwertungsanlage

Die Grundlage für eine neue Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Buchs in zehn bis 15 Jahren ist geschaffen. Involviert sind auch alle Rheintaler Gemeinden.

Von Heini Schwendener
aktualisiert am 03.11.2022
An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung im Oktober 2020 bekam der Vorstand des Vereins für Abfallbeseitigung (VfA) die Kompetenz, das Gelände der früheren Chemiefabrik Acima in Buchs zu erwerben. Der Kauf des 57'128 Quadratmeter grossen Areals ist noch vor Weihnachten über die Bühne gegangen, wie VfA-Präsident Guido Germann sagte. Zum VfA gehören auch sämtliche Rheintaler Gemeinden, ebenso Reute und Oberegg.An der DV hatte Germann zu den Delegierten gesagt: «Sie haben einen weitsichtigen Entscheid gefällt, der die langfristige Zukunft der KVA an einem optimalen Standort sichert.» Dort soll in den nächsten zehn bis 15 Jahren eine neue Kehrichtverwertungsanlage entstehen. Sie würde die bestehende Anlage, die seit 1960 immer wieder erneuert, erweitert und den geänderten Umweltvorschriften angepasst wurde, ersetzen.Eine «Inselzone» an einem idealen StandortGermann ist sehr erfreut, ist der Kaufvertrag unter Dach und Fach. Bei den Abklärungen seien auch alternative Standorte in der Nähe der heutigen KVA geprüft worden, sie fielen aus unterschiedlichen Gründen durch. Für Germann ist klar: «Eine KVA ist zwar systemrelevant, doch vor der Haustür möchte dann doch niemand eine solche Anlage.» Der Standort der ehemaligen Acima sei als «Inselzone ideal»; genug weit entfernt von Wohnzonen und auch nicht allzu weit weg vom Fernwärmenetz und der Dampfleitung des VfA, die bis ins Fürstentum Liechtenstein führt.7,2 Millionen Franken haben die Delegierten der 42 Mitgliedergemeinden des Vereins für Abfallbeseitigung für den Erwerb des Industrieareals, das der DuPont-Gruppe gehörte, genehmigt. Letztlich konnte der VfA das Gelände, auf dem die Dow Europe GmbH die Produktion Ende 2019 eingestellt hatte, sogar etwas billiger kaufen.Nun wird zuerst ein Projekt ausgearbeitet zum Rückbau der nicht mehr benötigten Gebäude und Anlagen und zur Sanierung der Altlasten. «In einem ersten Schritt wird 2021 abgeklärt, welche Gebäude zurückgebaut werden und wie die Altlasten der ehemaligen Chemiefabrik zu sanieren sind», erklärt Guido Germann.Auf dem 57128 Quadratmeter grossen Areal (43490 Quadratmeter davon in der Industriezone) stehen 45 Gebäude und Anlagen aus den Jahren 1958 bis 2001. Welche davon dem VfA noch nutzen werden, ist Gegenstand von Abklärungen. Germann sagt, vor allem die technischen Anlagen würden nun zurückgebaut. Ziel sei es aber, möglichst viele Gebäude und Anlagen zurückzubauen, um für den KVA-Neubau freie Hand zu haben. Ob auch Gebäude vermietet werden, sei noch ungewiss, «auf jeden Fall machen wir das nur, wenn es sich wirtschaftlich für uns auch rechnet und wenn wir damit kein Risiko eingehen».Ziel ist es, der VfA-Delegiertenversammlung im Frühjahr 2022 ein Gutachten mit einem Rahmenkredit für die Rückbau- und Sanierungsmassnahmen vorzulegen. Eine neue KVA mit zwei Ofenlinien (die heutige KVA hat drei) dürfte etwa 300 Millionen Franken kosten. Der VfA plant, in den nächsten Jahren Reserven dafür zu bilden, indem bei den Investitionen zurückgehalten wird.

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