Kurz vor Vollendung des dritten Geschäftsjahrs zieht eines der beiden Schmuckgeschäfte unter den Bögen die Notbremse. «Aus wirtschaftlichen Gründen», sagt Herbert Zünd, der Vater der Ladenbetreiberin.Den gleichen Grund nennt Irene Rüegg, die ihren vor sechseinhalb Jahren eröffneten Laden Buuchgfühl auf Ende März schliessen und nur noch ein kleineres Sortiment an ihrer Privatadresse in Marbach anbieten wird.Buuchgfühl: 2017 sank der Umsatz markant2015 sei es noch gut gelaufen, sagt Irene Rüegg, 2016 zufriedenstellend, doch ab 2017 (dem Jahr der Chantal-Schmuck-Eröffnung) sei der Ertrag zu tief gewesen, als dass sie noch von ihm hätte leben können. Irene Rüegg musste mit ihren Ersparnissen nachhelfen. Weil sie ihr Geschäft als Herzensangelegenheit versteht, gab sie nicht gleich auf. Aufgrund der schlechten Aussicht zieht sie nun aber den Schlussstrich.Für die Marktgasse verheissen diese Schliessungen nichts Gutes, zumal zwei grosse Läden (ehemaliges Schuhhaus und Da Valentino) sowieso schon länger leer stehen (eines wird zwischengenutzt) und Anfang Woche auch noch der Steinzauber sein Ende ankündigte. Zudem findet bei Radio TV Ehrenbold altershalber ein Totalausverkauf statt. Mit der Schliessung von Chantal Schmuck morgen Abend endet innert kurzer Zeit (nach dem Ende von Schuhhaus und Da Valentino) eine dritte Marktgass-Tradition. Das Schmuck- und Uhrengeschäft Chantal Schmuck hat nämlich fortgeführt, was der inzwischen pensionierte Richard Fitzi am Ort aufgebaut hatte. Herbert Zünd sagt, nach der Renovation des Ladens sei man mit grossem Elan und sehr hoffnungsvoll gestartet, doch mit dem «katastrophalen Weihnachtsgeschäft» 2018 habe man einen ersten grossen Dämpfer erlebt. Das Budget, obschon vorsichtig erstellt, sei unerreichbar gewesen. Selbst besondere Bemühungen wie Aktionen und Events im letzten Jahr hätten zu wenig gebracht, und der Abverkauf – trotz Rabatten bis 50 Prozent – sei «nicht überragend» gewesen.Den Umsatz des Dienstleistungszweiges bezeichnet Herbert Zünd zwar als gut, unter anderem dank 1400 gewechselter Batterien im letzten Jahr. Doch der Verkauf als zweites Standbein sei stets schlecht gewesen. Der Tag, an dem die Familie das Ende des Ladens beschlossen habe, sei ein schwarzer Tag gewesen, sagt Herbert Zünd.Franz Götz: Höhere Kundenfrequenz nötigDas nicht weit entfernte Uhren- und Bijouterie-Geschäft Götz am Ende der Arkaden ist nun zwar zwischen Buchs und St. Margrethen der einzige Laden seiner Art, aber Franz Götz (dessen Sohn Pascal den Laden neuerdings führt), ist darüber nicht wirklich froh. Der eigene Umsatz sei zwar gut und habe in den beiden letzten Monaten des Jahres 2019 über jenem des Vorjahrs gelegen.Doch mit Blick in eine mittlere und ferne Zukunft sei etwas anderes ebenso wichtig: die Kundenfrequenz im Städtli. Und die sei leider derart zurückgegangen, dass man sagen müsse: «Viel schlechter kann’s gar nicht mehr werden.»