20.06.2021

Kurze und temperamentvolle Werke

Mit der Löwenhofserenade kehrte die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur ins Leben zurück.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Traditionsgemäss schliesst die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur RGML kurz vor den Sommerferien ihre reich ausgefüllte Saison ab. Dieses Jahr ist es anders: Die Löwenhofserenade steht am Anfang der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit nach dem von der Pandemie aufgezwungenen monatelangen Lockdown.Und gleich zu Beginn luden die Verantwortlichen zu einem strahlenden Höhepunkt ein. Das Cavallini-Klarinettenquartett präsentierte einen Querschnitt durch die Musikgeschichte von Johannes Brahms (1833 – 1897) bis Franz Tischhauser (1921 –2016) und machte im zweiten Teil des Abends einen Abstecher in die Welt des Musicals mit «West Side Story» und «On The Town» von Leonard Bernstein. Das Quartett überzeugte durch seine Spielfreude, musikalischen Humor und die Gestaltungskraft der Interpretationen.Abwechslungsreiche Werke aus UngarnEröffnet wurde das Konzert mit acht kurzen Szenen aus Ungarn von Ferenc Farkas (1905 – 2000), herrliche lautmalerische Bilder mit immer wieder verblüffenden und witzigen Klangeffekten. Fröhlich und tänzerisch zeichneten die virtuos geblasenen Klarinetten Hirtenszenen, einen Hochzeitszug, das Spiel von Kindern.Stimmig und bedächtig, aber auch schwermütige Begebenheiten, Kummer und Trost, das Lied eines Flüchtlings und der schwere Hall der Trauerglocken vom nahen Kirchturm. Diesen abwechslungsreichen, kurzen Stücken folgten die Ungarischen Tänze Nr. 1, 4 und 5 von Johannes Brahms und ein Intermezzo von Enrique Granados (1867 – 1916). Den ersten Teil schlossen sie mit «Das Vierklaklavier». Dieses überaus humorvolle Werk komponierte Franz Tischhauser (1921 – 2016) zur musikalischen Illustration der «Galgenlieder ohne Worte» von Christian Morgenstern. Nach der Pause schlossen die Cavallini den erfreulich heiteren Musikabend mit zwei Kurzversionen von Bernstein-Musicals.Jazzige VariationenDie herrlich jazzigen Arrangements liessen zuerst die bekannten Melodien aus der «West Side Story» völlig neu aufleben. Neben temperamentvollen und mit flinken Fingern virtuos gespielten Liedern überzeugte vor allem auch das gefühlvolle Liebeslied «Maria». Viel Raum für die begeisternd jazzigen Variationen von Dimitri Ashkenazy gab es auch in den Melodien aus «In The Town».Mit den gefälligen und packenden Melodien des Intermezzos aus der Oper «Goyescas» von Enrique Granados aus dem ersten Konzertteil als Zugabe verabschiedete sich das Klarinettenquartett Cavallini von den begeisterten Zuhörern.Und die bedankten sich mit frenetischem Applaus für das abwechslungsreiche und unterhaltende Konzert, das sie nach langer Durststrecke für einmal wieder live erleben durften.HinweisMehr Bilder auf rheintaler.ch.

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