Etwas südlich des Auer Bahnhofs, beim Rheinobst-Genossenschaftsgebäude, bestehen neuerdings sechs zweireihige Buschgruppen. Die einzelnen Gruppen erstrecken sich über eine Gesamtlänge von 180 Metern.Auf der gegenüberliegenden Seite, bei der Autobahn, wurden zunächst Bäume zugunsten der Sicherheit gefällt – und dann ersetzt. Das Binnenkanalunternehmen achtet darauf, die historische Alleestruktur und somit das besondere Landschaftsbild zu erhalten.Mehr ökologische Vielfalt am BinnenkanalDass bei den Gleisen nicht ebenfalls Bäume, sondern Büsche gepflanzt wurden, begründet Sascha Weder damit, dass Bäume der SBB-Oberleitung im Weg wären. Der Geschäftsführer des Binnenkanalunternehmens sieht in der Bepflanzung zwei Vorteile: Einerseits werde die teilweise leicht rutschende Böschung stabilisiert, andererseits dienten die Pflanzen der ökologischen Vielfalt. Viele verschiedene Beeren sind für die Vögel gedacht. Natürlich befänden sich die Büsche genug hoch oben, so dass ein allfälliges Hochwasser keinen Widerstand durch eine Hecke erfahre.Man muss nicht tränken und weniger mähenDer ungewohnte Zeitpunkt der Bepflanzung trägt wohl dazu bei, dass sie Spaziergängerinnen und Spaziergängern auffällt. Statt wie früher im Frühling hat das Binnenkanalunternehmen Bäume und Büsche schon zum zweiten Mal im Herbst gesetzt. Die Pflanzen haben so einen Winter lang Ruhe, und das Binnenkanalunternehmen spart sich Arbeit. Im Frühjahr wären die jungen Gewächse wöchentlich aufwendig zu tränken, sollte es trocken sein.Die neu entstandenen Heckenabschnitte haben zudem den Vorteil, dass nicht mehr gemäht werden muss. Angesichts des Heckenpflegeintervalls von fünf Jahren gibt es deutlich weniger zu tun als ohne Hecke. Auch die Beschattung durch Pflanzen ergibt einen positiven Effekt: Im Gewässer wachsen weniger Algen und Gräser. Ausser in Au hat das Binnenkanalunternehmen am Zapfenbach in Montlingen (Gebiet Loseren) auf einer Länge von 50 Metern eine Buschgruppe gepflanzt.Neue Bäume vor allem oberhalb von RüthiInsgesamt wachsen neuerdings entlang dem Binnenkanal innerhalb der genannten Buschgruppen 300 Setzlinge in die Höhe, zudem 54 neue Bäume.Von diesen Bäumen stehen 37 zwischen Sennwald und Rü-thi, wo der Baumbestand vergleichsweise dürftig gewesen war. Die restlichen 17 Bäume befinden sich auf der Strecke Au – Montlingen, einige von ihnen oberhalb des SAK-Kraftwerks in Montlingen, wo eine kahle Stelle bestanden hatte.Monokulturen sind künftig unerwünschtBei Neupflanzungen achtet das Binnenkanalunternehmen auf zweierlei: Man will bei den Alleebäumen eine gemischte Struktur erreichen, indem man zwischen alte Bäume auch mal einen jungen setzt, und Monokulturen sollen der Vergangenheit angehören. Als beispielsweise ein Eschensterben zu beklagen war, führte dies zu grösseren Baumlücken, weil in einer längeren Reihe nur Eschen standen. Befällt ein Schädling eine bestimmte Baumart, sind Mischkulturen ein Vorteil.Davon abgesehen, ist Vielfalt – sprich: Biodiversität – ohnehin das Gebot der Stunde. Als selbstverständlich erachtet Sascha Weder die Verwendung ausschliesslich einheimischen, standortgerecht einzusetzenden Holzes.