17.10.2019

Kunst, die gegen Ungerechtigkeit aufbegehrt

«Wort – Mut – Tat»: So lautet der Titel einer dreiwöchigen Ausstellung mit Werken von Verena Brassel in der reformierten Kirche Altstätten.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerVerena Brassel bewundert Frauen und Männer, die den Mut finden, sich gegen Unrecht aufzulehnen, selbst wenn es für sie gefährlich ist und es sie womöglich nicht nur die Karriere, sondern auch das Leben kosten könnte – und es sie in manchen Fällen sogar gekostet hat. Solchen Menschen widmet Verena Brassel einen wesentlichen Teil ihres künstlerischen Schaffens und auch ihrer nächsten Ausstellung, die vom 26. Oktober bis 17. November in der reformierten Kirche in Altstätten stattfinden wird.Wiederholt moderne Kunst in der KircheDie Evangelische Kirchgemeinde Altstätten bietet nicht das erste Mal einem Künstler Gastrecht in ihrer Kirche. Vor zwei Jahren stellte hier etwa zur selben Jahreszeit der Altstätter Peter Moser eindrückliche Schwarz- Weiss-Naturfotografien aus, letztes Jahr zum Abschluss des Reformationsjubiläums Anita Sieber Hagenbach, eine Künstlerin aus dem Aargau.Die diesjährige Ausstellung wurde bereits vor zwei Jahren aufgegleist. Damals wurde Verena Brassels Schaffen vom Museum Prestegg gewürdigt. Unter anderem stellte die Künstlerin dort ihre Interpretation der Jesaja-Rolle, des ältesten vollständig erhaltenen Manuskripts eines Buches der Bibel, aus. Das sieben Meter lange Werk wird ein Schwerpunkt der Ausstellung in der Kirche sein.«Wir dürfen unsere Augen nicht verschliessen»«Es ist eine Brücke in die Gegenwart», sagt Verena Brassel. Und eine Brücke zum zweiten Ausstellungsschwerpunkt, zu den Bildern mutiger Menschen. Auch zu biblischen Zeiten habe es grosses Unrecht gegeben und ebenso Menschen, die sich dagegen gestemmt hätten. Jesaja etwa. Verena Brassel ist überzeugt, dass es heute genauso nötig ist, hinzusehen, wo Unrecht geschieht, und aufzubegehren gegen Fremdenfeindlichkeit und vereinnahmende Ideologien: «Wir dürfen unsere Augen nicht davor verschliessen.»Neben kleinformatigen Bildern, die sie für diese Ausstellung zu einem einzigen grossen Ganzen anordnet, werden auch einige grossformatige, mehr die Seele als den Intellekt anregende Bilder zu sehen sein. «Man darf auch das Positive im Leben nicht aus dem Blick verlieren», meint die Künstlerin. In diesem Sinne ergänzen 20 schlanke Glassäulen mit Mut machenden Texten die Ausstellung.HinweisVernissage ist am Samstag, 26. Oktober, um 19 Uhr. Danach ist die Ausstellung mit Tonbildschau bis 17. November täglich von 8 bis 17 Uhr frei zugänglich. Am Sonntag, 27. Oktober, geht auch der Gottesdienst auf die Ausstellung ein. An den Samstagen, 2., und 9. November, 19.30 Uhr, finden weitere Anlässe zum Thema der Ausstellung statt.

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