Hildegard BickelDie Esche war der Lieblingsbaum ihres vor drei Jahren verstorbenen Mannes Werner Bucher, sagt Irene Bosshart, die Wirtin der «Rütegg». Sogar auf dem Grabstein des Autors und Verlegers ist die Esche abgebildet. Mit ihrem markanten Wuchs und an schönster Aussichtslage verwurzelt war sie ein Blickfang. Leider setzte ihr die Eschenwelke, eine Pilzkrankheit, zu. Manchmal fielen morsche, abgestorbene Äste auf den Weg. Auch um Ansteckungen zu vermeiden, musste die über 80-jährige Esche letzten November schliesslich weichen. «Es tat weh», sagt Irene Bosshart. Sie beschloss in Absprache mit ihrem Nachbarn, zu dessen Grundstück der Baum gehört, aus dem gut erhalten gebliebenen Baumstrunk etwas Neues erschaffen zu lassen. Ihr gefällt die künstlerische Handschrift des Altstätter Bildhauers Markus Buschor, der eine Skulptur zweier Kinder anfertigte. Irene Bosshart nennt sie «Risi» und «Rüti», angelehnt an die Flurnamen in der Umgebung, wo die Kantonsgrenze der Appenzeller Halbkantone Innerrhoden und Ausserrhoden verläuft. Am Resultat freut sich nicht nur die «Rütegg»-Wirtin. Viele Leute bleiben auf ihrem Spaziergang stehen und machen Fotos. Neben dem Kunstwerk liegen noch zersägte Äste der Esche. Ein neuer Baum soll hier im Frühling gepflanzt werden. Dann wird es auch wieder möglich sein, im Wander- und Literaturbeizli im Appenzeller Vorderland einzukehren. Bis Ende Februar befindet sich die «Rütegg» in der Winterpause.