10.05.2020

Kultur erleben – live und mit Abstand

Etliche kulturelle Anlässe fallen dem Versammlungsverbot zum Opfer. Wohl aber nicht alle. Eine Übersicht.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Hätte sich das Coronavirus nicht dermassen stark ausgebreitet, berichtete diese Zeitung in diesen Tagen wohl über die Kulturwochen in Berneck. Das Kuturforum Berneck hatte bereits im März bekannt gegeben, die Maiblüten und die Paradiesgarten-Ausstellung um ein Jahr zu verschieben.Abgesagt oder verschoben sind im Frühling und Sommer etliche kulturelle Anlässe: Klassikkonzerte, Kirchenkonzerte, Kreismusiktage, Openair-Festivals und viel mehr. Am 15. und 16. Mai wollte das Kinotheater Madlen den Kinosaal in Heerbrugg wieder in einen Blueskeller verwandeln. Blues im Madlen 2020 ist abgesagt, Blues im Malden 2021 bereits fixiert. Es sei gelungen, alle Künstler die diesen Mai auftreten wollten, für den 4. und 5. Juni 2021 zu buchen, schreibt das Kinotheater Madlen in seinem Instagram-Account.Das Diogenes-Theater in Altstätten ist am 9. Mai mit seiner Lesung von Geschichten aus dem neuen Buch auf ein digitales Sofa «umgezogen». Weitere Veranstaltungen im M ai hat der Trägerverein verschoben. Wie es im Sommer aussieht, ist noch offen.Vor der Sommerpause hatte die Bühne Marbach noch ein Konzert mit Goran Kovačević im Programm. Das hat sie abgesagt. Eine neuer Termin ist auf der Website nicht genannt. Die Pandemie trifft auch die Rheintalische Gesellschaft für Musik und Literatur. Sie hat die Löwenhofserenade am 13. Juni abgesagt. «Wir sind guter Hoffnung, Sie alle zu einem anderen Zeitpunkt wieder zu einem unbeschwerten Serenadenabend im lauschigen Löwenhof begrüssen zu dürfen», schreibt der Vorstand auf seiner Website.«Anna Göldi» kann wohl aufgeführt werdenSo wie es im Moment aussieht, kann die Freilichtbühne Rüthi das Stück «Anna Göldi» im September aufführen. Der Vorverkauf läuft sehr gut. Es sind etwa 80 bis 90 Prozent der Tickets verkauft. Auch falls die Zuschauerränge komplett besetzt wären, wären weniger als 1000 Menschen vor Ort. «Wir haben den Vorteil, dass wir erst im Herbst und nicht schon im Sommer Premiere haben», sagt Anita Heeb vom Verein. «Wir warten nun ab, was der Bundesrat weiter festlegen wird.»Der Zeitplan ist noch nicht durcheinander. Die Proben sollten sowieso erst Ende Mai beginnen. Ob das OK den Bühnenbau planmässig aufnimmt, entscheidet es an seiner Sitzung Mitte Mai. «Den Ausflug ins Anna Göldi-Museum mussten wir absagen», sagt Anita Heeb. Das betreffe zwar den Verein, nicht aber die Aufführung. Optimistisch ist auch Vreni Kehl. Sie verantwortet den Vorverkauf der Tickets zu «Carmen» an den Werdenberger-Schlossfestspielen. «Wir haben täglich Billet-Anfragen», sagt sie. Die Hälfte sei verkauft. Die Direktion der Schlossfestspiele ist guter Dinge, am 8. August Premiere feiern zu können.Die aktuellen Regeln des BAG stehen dem Ziel nicht im Weg. Veranstaltungen sind bis zu tausend Personen erlaubt, an der Aufführung von «Carmen» wären höchsten 600 Menschen auf dem Areal. Entscheidend ist, welche Regeln der Bund Anfang Juni erlässt und ob die Freilichtbühne sie umsetzen kann. Anita Heeb äussert sich zuversichtlich. Dank elektronischer Mittel proben Chormitglieder und Tänzerinnen, ohne sich zu treffen.

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