30.04.2022

Kult im Kleinformat

Der Suzuki Jimny erinnert an die legendäre G-Klasse von Mercedes – und wird dadurch gleich selbst zum Kultobjekt.

Die seit 1979 in fast unverändertem Design gebaute G-Klasse von Mercedes hat sich längst zum Kultobjekt gemausert. Wer jetzt bestellt, wartet mindestens zwei Jahre auf den kantigen Geländewagen. Und das obwohl selbst das Einstiegsmodell knapp 160 000 Franken kostet!Es scheint also fast schon logisch, dass dieser Kult auch auf den Suzuki Jimny abfärben muss. Denn die Japaner bauen einen kleinen Geländewagen, der jenem von Mercedes aus gewissen Blickwinkeln verblüffend ähnlich sieht, ohne den Deutschen plump zu kopieren. Vielmehr geht es wohl auch beim Jimny darum, einen kompromisslosen Geländewagen zu bauen. Während Mercedes dieses Rezept über die Jahre mit immer mehr Luxus angereichert hat, bleibt im Jimny alles so rustikal wie möglich. Im Innenraum gibt es viel Hartplastik und allgemein nur das Nötigste – sowie auch zwei Schalthebel für Gänge und Untersetzung. Inzwischen ist der Japaner nur noch als zweiplätzige «Country»-Variante zu haben. Das bringt Vorteile bei der Zulassung und einen ordentlich grossen Kofferraum (863 Liter) samt fest montiertem Trenngitter, aber auch etwas wenig Platz für Fahrer und Beifahrer, da der Verstellbereich der Vordersitze eingeschränkt ist. Allgemein ist der Komfort nicht die Stärke des 3,65 Meter kurzen Geländeflohs. Das weiche Fahrwerk sorgt auf der Strasse für viel Wanken und Schwanken – doch im Gelände macht dem Jimny so schnell keiner was vor. Kurzer Radstand, wenig Gewicht (1172 kg) und genügend Bodenfreiheit machen ihn hier fast unaufhaltbar. Aber auch in der Stadt fühlt er sich dank sehr kompakter Abmessungen wohl – und vor Temposchwellen und Randsteinen braucht man sich nicht fürchten. Einzige Motorisierung ist ein 1,5-Liter-Sauger-Benziner mit 102 PS. Ein sehr zweckmässiger Antrieb, der für das Leichtgewicht genügt, aber mit einem Testverbrauch von 7,1 l/100 km (Werk: 7,7 l/100 km) auch nicht sonderlich sparsam ist. Das dürfte für die meisten Kunden aber keine Rolle spielen. Denn trotz einiger Defizite ist der Jimny ein Auto, das viel gute Laune verbreitet. Allerdings ist er mit 29 990 Franken Grundpreis vergleichsweise teuer – und die Lieferfrist beträgt ein Jahr! (pae)

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