30.09.2020

Kristallhöhle bekommt Panoramaraum

Schon bald steht ein grosser Kran im Wald ob Kobelwald, denn die Kristallhöhle wird stark aufgewertet.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Den Anstoss gaben der Sicherheitsaspekt und der Sanierungsbedarf. Zum Beispiel sind die elektrischen Installationen dringend zu erneuern. Die Gelegenheit wird dazu benützt, den Raum vor der Kristallhöhle neu zu gestalten. Vorgesehen ist ein Panoramaraum mit grosser Glasfront. Wer sich künftig darin aufhält, hat es hell und freie Sicht aufs Tal. Der Raum wird nicht beheizbar, aber gut isoliert sein.Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wird der Raum gegen das Tal um einen Meter verbreitert, so dass sich eine Gesamtfläche von 35 Quadratmetern ergibt. Die Kosten übersteigen deshalb die Grobkostenrechnung um 75000 Franken und betragen nun 360000 Franken. Der Verkehrsverein Kobelwald, der die Kristallhöhle seit 1984 führt, wird mehr Platz zur Verfügung haben. Die Exponate lassen sich in Zukunft besser präsentieren, und ein neuerdings kleiner Kiosk verbessert das Verpflegungsangebot markant. Auch kleinere Ausstellungen werden im neuen Raum möglich sein.Wegen der grossen Fensterfront hatte die Vogelwarte Sempach Einsprache erhoben. Die gemeinnützige Stiftung setzt sich dafür ein, dass Vögel vor dem tödlichen Aufprall an Glasscheiben bewahrt werden. Natürlich ist das auch im Sinn der Kristallhöhle-Verantwortlichen. Vor dem Glas wird im unteren Teil ein Geländer mit feinen Staketen montiert (die beim Öffnen der Fenster auch Menschen schützen), für den oberen Teil der grossen Glasfläche ist ein Scheibenaufprallschutz geplant.Feuchter Felsen macht Beton nötigWeil die Rückwand des neuen Gebäudes (der Felsen) feucht ist, drängt sich die Verwendung von Beton auf. Allerdings wird die Betonplatte im Panoramaraum abgedeckt und für den Innenausbau sowie die Dachkonstruktion einheimisches Tannenholz verwendet. Die Arbeiten werden ausschliesslich von Firmen aus der Gemeinde bzw. der nahen Umgebung ausgeführt. Die Baukommission besteht aus den drei Mitgliedern Hansueli Hautle, Oberriet (Bauleitung), Martin Ritter, Kobelwald und Andreas Kobler, Oberriet. Das Projekt stammt von Nik Grabers 4D Holzarchitektur.Der Baubeginn ist für 19. Oktober geplant. Der Baukran mit seinem 40-Meter-Ausleger dürfte schon von Weitem sichtbar sein. Keine Einschränkung ergibt sich für Wanderer und Biker; alle Durchgänge bleiben nach Auskunft von Hansueli Hautle stets offen. Das Ziel ist es, den Rohbau (inkl. Fenster) bis Weihnachten fertigzustellen. An Ostern sollte dann das ganze Bauwerk fertig sein. Die Kristallhöhle-Saison erstreckt sich auch künftig von Ostern bis Ende Oktober.Kasten:Schauhöhle seit 85 JahrenDie Kristallhöhle Kobelwald ist 128 Meter lang und verfügt europaweit über das grösste Calcitlager. Neben Calcit-Kristallen befinden sich Tropfsteine in der Kristallhöhle - also Steine, die durch tropfendes Wasser entstehen. Die seit 1935 zugöngliche Schauhöhle verzeichnet jährlich bis gegen 10000 Besucher.

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