Die Zuversicht der Kriessner liegt nicht an den Vorrundenresultaten. Beide Duelle gingen deutlich an die Aargauer. Aber der Rückkampf in Muri hat doch gezeigt, dass auch die Freiämter nicht ganz unverwundbar sind.
Ausgeglichenes Kader als Pluspunkt für die Gäste
Neben der Gewissheit, den Gegner schon zweimal bezwungen zu haben, spricht auch das ausgeglichene Kader der Aargauer dafür, dass sie in den Final einziehen. Bisher kamen 21 unterschiedliche Ringer zum Einsatz. Die RSK übertrifft diesen beeindruckenden Wert noch um vier und setzte bis anhin 25 verschiedene Ringer ein. Doch eine weitere Zahl zeigt, dass es nicht nur auf die Breite, sondern vor allem auf die Qualität ankommt.
Die 21 Freiämter vereinen nicht weniger als 18 Schweizer-Meisterschafts-Medaillen 2023 auf sich, wohingegen die Rheintaler «nur» elf Podestplätze vorweisen können. Allerdings holten die Kriessner achtmal Gold, die Aargauer durften «nur» sechsmal auf die oberste Podeststufe. Damit ist klar: Die nackten Zahlen haben nur bedingte Aussagekraft. Auf jeden Fall werden am Samstag auf beiden Seiten die stärksten Formationen auf die Matte geführt. Beide Trainer werden versuchen, mit neuen Aufstellungen die nötige Differenz zu schaffen. Dafür wird es das eine oder andere Kilo brauchen, das in der Sauna oder auf der Matte bleibt. Wer weniger Substanz verliert und trotz Gewichtsverlust performen kann, wird einen entscheidenden Vorteil haben.
Alles ist angerichtet für das Halbfinalfest
Sieht man die einzelnen Kämpfer an, liegen die Vorteile bei den tiefen und hohen Gewichten eher bei Freiamt. Hier muss die RSK versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten. Ihre Stärken liegen in den Mittelgewichten von 65 bis 86 kg – aber die Unterschiede sind da wohl etwas geringer als jene von ganz unten oder ganz oben. Für die Kriessner spricht unter anderem, dass sie aus dem letzten Jahr gute Erinnerungen an die Halbfinals gegen den gleichen Gegner mitnehmen. In einer spannenden Serie schafften sie mit einer starken Auswärtsleistung den Einzug in den Endkampf.
Es ist auf jeden Fall alles für ein spannendes Spektakel in der Oberrieter Sporthalle angerichtet. Auf der Matte wird es unterhaltsam, daneben wird die grosse Ringerbar Gelegenheit bieten, den Kampf zu diskutieren und auf Sieg oder auch Niederlage anzustossen. Die Arena bietet Platz für rund 800 Fans – und die Kriessner hoffen natürlich, dass die Plätze vor allem durch heimische Fans besetzt werden.