27.02.2022

Kriessner Fasnacht wieder in Fahrt

Ohne Baron, Prinzessin und Oberleu: Die Kriessner Fasnachtsparty kam in neuem Kleid daher.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Max Pflüger Die Musikgesellschaft Kriessern hat sich etwas Neues einfallen lassen. Die beliebte Fasnachtsparty zu verjüngen und damit auch ein jüngeres Publikum zu erreichen, das stand schon längere Zeit auf dem Programm. Und die Zeitlücke der letzten Jahre wurde genutzt. Jüngere Mitglieder der Musikgesellschaft übernahmen das fasnächtliche Zepter und entwickelten ein Programm, das dieses Jahr zum Neubeginn nach der Pandemie ein erstes Mal über die Bühne ging.Aber aller Anfang ist schwer. Zwar hat das neue Programm durchaus Potenzial, doch der beabsichtigte Erfolg wurde damit nicht wirklich erreicht. Der Ruf des alten Konzepts wirkte immer noch nach, das Durchschnittsalter des Publikums lag deutlich über demjenigen anderer Maskenbälle in der Region und besser gefüllt als in früheren Jahren war die Mehrzweckhalle auch nicht. Gut Ding will eben Weile haben, wie schon das Sprichwort wusste.Gemütliche und familiäre StimmungZum Maskenball spielte das Vorarlberger Trio Jackpot auf. Den dreien gelang es mit bekannten und beliebten Schlagern von «Ein Bett im Kornfeld» bis «Atemlos», eine gute Stimmung aufzubauen und Maskenpärchen zum Tanzen zu animieren. Dabei durften auch rhythmisch rasantere Nummern wie «See you later, Alligator» nicht fehlen. Biene Maja tanzte mit Willy, zwei alte Tanten tanzten Tango, wie Georg Kreisler einmal gesungen hatte, und eine süsse Konditorin wagte es, sich in die Arme eines nur unvollkommen rasierten Ganoven zu schmiegen. Wendy Holdener tanzte mit ihrer Kollegin Michelle Gisin, ein stachliger Kaktus mit einer gescheckten Kuh. Vermutlich war diese einer Horde Cowboys entflohen, die an einem der Stehtische zusammen den Spezli frönten, statt das Vieh zu hüten. Alle aber genossen die gemütliche Stimmung und die Tanzfläche, die den Tanzenden immer genügend Raum liess.Vier kurze, aber tolle ShowblöckeUngefähr jede halbe Stunde wurde das Tanzen vom Moderator, Clown Dani Hutter, kurz unterbrochen, der die nächste Showeinlage ansagte. Vier tolle Programmpunkte hatten die Kriessner vorbereitet, die alle für reichlich Applaus und Rufe nach Zugaben gut waren. Die Tambouren schlugen auf leeren Plastikkübeln schmissige Trommelwirbel. Sie überzeugten in den herzigen Zwergenkostümen und mit ihren langen Krausebärten auch optisch. Das Chörli mit Christina Frei sang den Ohrwurm «Alls was bruuchsch uf der Wält das isch Liebi». Sechs Pumuckel stark war die Brassband Stroboboys, die dem guten Ruf ihrer Mitglieder durchaus gerecht wurde. Die Musikanten spielen alle in verschiedenen Rheintaler Musikvereinen sowie in den beiden Bands Bierdeckelmusikanten und Fäaschtbänkler mit. Einen ausserordentlich grossen Erfolg feierte auch die Girls-Group. Mit ihrem sauber und präzise inszenierten Abba-Medley bestätigte sie die Ansage des Moderators: «Die Kriessner Abba sind jünger und schöner als das Original.» Man hätte von allen vier Gruppen gern noch mehr gesehen und gehört.Dazwischen trat ausserhalb des vorgesehenen Programms spontan noch eine Gruppe maskierter Besucher auf. Michelle Gisin, Wendy Holdener und Marco Odermatt kamen direkt von Peking nach Kriessern und präsentierten in einer kleinen und sportlichen Schnitzelbank drei Strophen zu den olympischen Spielen und der einheimischen Ringerstaffel. Und nach der Maskenprämierung traten bis Mitternacht noch zwei Guggenmusiken auf, die Junggugga aus Gams und die Törggabenglar Oberriet.Mehr Bilder auf rheintaler.ch

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.