Im Herbst hätte der NLB-Club aus dem Oberrheintal erreichen wollen, was ihm vor einem Dreivierteljahr verwehrt blieb: Den Aufstieg in die Premium League. Doch daraus wird 2020 nichts. An einer ausserordentlichen Versammlung beschlossen die Clubs, die Challenge League in diesem Jahr zu streichen.Alle Ringervereine nahmen an einer dreistündigen Videokonferenz teil, die der Ringerverband organisierte. Der Verband hat den Clubs ein Schutzkonzept zugestellt, das für die Durchführung der Meisterschaft umgesetzt werden müsste. Weil in den Ligen (Premium League, Challenge League und 1. Liga) verschiedene Modi angewendet werden, sind die Anforderung des Konzeptes auch für jede Liga anders. Mehrere Vereine meldeten sich beim Verband, da für sie die Umsetzung aus infrastrukturellen Gründen nicht möglich erscheint.Die Premium League findet mit vier Teams stattIn der höchsten Liga waren sich die Vereine nicht einig. Schattdorf und Hergiswil teilten rasch mit, im Herbst nicht an der Mannschaftsmeisterschaft zu starten. Die anderen Clubs sehen sich in der Lage, das Schutzkonzept umzusetzen.Somit findet die Premium League mit nur vier Mannschaften (Willisau, Freiamt, RS Kriessern und Einsiedeln) statt. Der Verband wird bald den Modus dafür bekanntgeben. Der Start ist auf Anfang September geplant. Es wird ein Meister gekürt, einen Absteiger wird es aber keinen geben.Challenge League ist mit Mehrheit gestrichenIn der zweithöchsten Spielklasse haben sich sieben von acht Vereinen gegen einen Saisonstart ausgesprochen. Den Verantwortlichen des RCOG blutet das Herz, aber auch für sie war klar, dass in der aktuellen Situation ein Start nicht möglich ist. Die Gesundheit aller Beteiligten hat oberste Priorität.Eine allfällige Quarantäne der Amateursportler hätte negative Auswirkungen auf die Sportler selber, deren Umfeld und die Arbeitgeber. Und zwar die Arbeitgeber, die dem Ringsport während normaler Jahre sehr positiv gegenüberstehen – sei es als Sponsor (auch beim RCOG) oder wenn es darum geht, Absenzen der Ringer in Kauf zu nehmen. Die Verantwortlichen des RCOG erachten es deshalb als richtig, die Ringer nicht unnötigen Risiken auszusetzen.Aus der «Vision 2020» wird die «Vision 2021»?Das 2015 vom RCOG lancierte Projekt «Vision 2020» hatte unter anderem den Wiederaufstieg in die Premium League bis 2020 zum Ziel. Letztes Jahr scheiterte man denkbar knapp in den Aufstiegskämpfen gegen Schattdorf. Umso grösser war die Motivation, dieses Ziel in diesem Jahr umzusetzen. Die Ringer haben sich sehr gut vorbereitet und wären bereit gewesen, das Projekt Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen.Doch 2020 ist nichts so, wie es vorgesehen war – so muss sich auch die vereinsinterne Vision gedulden, oder aber in «Vision 2021» umgetauft werden.1. Liga auch abgesagt, Turniere in OberrietAn den Wettkämpfen der 1. Liga treffen sich stets fünf oder sechs Mannschaften an einem Ort. Eine Durchführung mit so vielen Teams an einem Tag ist unter Einhaltung des Schutzkonzepts unmöglich. Kommt hinzu, dass sich schon vor der ausserordentlichen Versammlung Vereine gemeldet haben und informierten, sie würden in dieser Saison nicht starten. So war schnell klar, die 1. Liga wird komplett ins Wasser fallen.An diesem Wochenende findet das von der RS Kriessern organisierte Grenzlandturnier in der Sporthalle Bildstöckli in Oberriet statt. Der RCOG hatte erst eine Aktivmannschaft und eine Schülermannschaft angemeldet. Dann entschieden die Verantwortlichen gemeinsam mit den Ringern aber, dass ein Start auch an diesem Turnier nicht in Frage kommt. Daher wurden beide Mannschaften des RCOG zurückgezogen. (mz)