30.10.2020

Kräfteraubender Kadertest für vier Mädchen

Die 14-jährige Gymnastin Anastasia Weder wurde für die Juniorinnen-Europameisterschaft 2020 aufgeboten.

Von rs
aktualisiert am 03.11.2022
Kürzlich absolvierten die Gymnastinnen des Regionalen Leistungszentrums RLZ RG Ost, St. Gallen, den zweiten Kadertest dieses Jahres. Unter ihnen die Kadergymnastinnen Anastasia Weder (Jg. 2006) und Seraphina Weder (2011), RG Diepoldsau-Schmitter, sowie Lea Schefer (2007) und Leni Leufen (2008), beide RG Berneck. Un­ter strengen Vorschriften und unter Ausschluss der Öffentlichkeit traten die Athletinnen nach mehrstündiger Anreise in Morges vor dem Kampfgericht an.Die Gymnastinnen zwischen neun und 16 Jahren massen sich in Kraft, Beweglichkeit sowie Körper- und Handgerätetechnik. Es machte sich wegen der fehlenden Wettkampferfahrung mehr Adrenalin und Nervosität als üblich bemerkbar. Die nationale Saison war Covid-19 zum Opfer gefallen, die meisten Teilnehmerinnen hatten 2020 höchstens einen Wettkampf auszuweisen. Wegen der Schutzkonzepte wurde der Test pro Leistungszentrum und nicht wie üblich pro Jahrgang absolviert. Entsprechend fehlte der direkte Vergleich – auch für das Kampfgericht. Zudem war der Tenuewechsel am Tests untersagt. So führten die Gymnastinnen ihre Übungen statt in glitzernden Anzügen in schlichten Trainingskleidern vor.Der Test folgte auf zwei Trainingswochen in St. Gallen mit durchschnittlich sieben Stunden Training. Die Gymnastinnen setzten alle Kraftreserven frei und versuchten, möglichst fehlerfrei durchzukommen. Am Schluss eines kräfteraubenden Tests mussten die Mädchen (je nach Alter) 50 bis 70 Doppeldurchzüge ohne Unterbruch mit dem Seil erreichen, um die maximale Punktzahl zu erlangen. Körperlich ausgebrannt und mit gemischten Gefühlen verliess die Gruppe des RLZ RG Ost nach rund fünfeinhalb Stunden die Halle. Die gespannt erwarteten Resultate werden auf der Homepage des Turnverbandes (www.stv-fsg.ch, Rhythmische Gymnastik) publiziert. Üblicherweise werden die Resulta­-te der Kadertests sowie der Schweizer Meisterschaft für die Selektion der Kadergymnastinnen für das nächste Jahr verwendet. 2020 werden die Entscheide für 2021 wohl noch stärker von den erreichten Testresultaten und zusätzlichen Kaderzusammenzügen abhängig sein.Die Mädchen hoffen, bald wieder Wettkämpfe absolvieren zu können, um sich mit der Konkurrenz zu messen. Die 14-jährige Anastasia Weder, wurde im August für die Juniorinnen-EM nominiert. Diese wurde wegen Covid-19 im Frühjahr verschoben und soll vom 26. bis 29. November in Kiew stattfinden. Die junge Rheintaler Gymnastin ist Mitglied des Schweizer Juniorinnen-Einzel-Teams.

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