Die berühmte deutsche Band «Die Toten Hosen» hat schon vor einigen Jahren Aufsehen erregt, indem sie Konzerte in privatem Rahmen gab – nicht mehr nur in grossen Konzerthallen, sondern bei den Fans zu Hause, sozusagen in der Stube.Einen ähnlichen Weg beschreitet nun Peter Lenzin. Als vor ein paar Wochen schon zum zweiten Mal praktisch alle seine Konzerte abgesagt wurden (dieses Jahr sind es insgesamt über fünfzig und für nächstes Jahr steht praktisch noch kein Auftritt in der Agenda), besann sich der in Marbach lebende Saxofonist auf die Möglichkeit eines neuen Konzertformats.Grosse Momente, besondere OrteZusammen mit der St. Margretherin Heidi Künzler verfährt Peter Lenzin nach einem knackigen Slogan. Dieser Slogan, als Reaktion auf die widrigen Umstände wegen der Pandemie, lautet so: «Kleine Konzerte. Grosse Momente. Besondere Orte.» Heidi Künzler, eine Saxofonschülerin Lenzins, ist als ambitionierte und kulturbegeisterte Persönlichkeit bekannt. In ihrem Wohnort organisiert sie die «Kulturmetzgete».Heidi Künzler hatte Peter Lenzin im Frühjahr spontan für ein Konzert für sie und zwei ihrer Kolleginnen gebucht. Es sei ein wunderschöner Anlass in kleinstem Rahmen gewesen, sagt der Saxofonist – im Freien, beim Schloss Vorburg.Die Kleinkonzerte sind ein Projekt von Peter Lenzin und Heidi Künzler, die in St. Margrethen die «Kulturmetzgete» organisiert.Dieses Erlebnis sei ihm in den Sinn gekommen, als im Herbst erneut verschärfte Corona-Bestimmungen beschlossen wurden und er wegen der Konzertabsagen wirklich frustriert gewesen sei. Er habe sich mit seiner Absicht, fortan viele Kleinkonzerte zu geben, an Heidi Künzler gewandt, die sich sogleich bereit erklärt habe, das Projekt mitzutragen. Bis Ende letzter Woche wurden bereits vier solche Anlässe gebucht. Auch im nächsten Jahr soll es sie geben.Lenzin spielt entweder allein oder zu zweitStatt einem Konzert in üblichem Rahmen beizuwohnen, kann man musikalische Höhenflüge nun in privatem Rahmen geniessen. Entweder allein oder als Teil eines Duos spielt Peter Lenzin vor einem Publikum, das aus maximal acht Zuhörerinnen und Zuhörern besteht. Selbst ein einzelner Fan kann ein Konzert buchen, sich entspannt zurücklehnen und so den derzeit bestehenden Mangel an kulturellen Anlässen mit einem aussergewöhnlichen Höhepunkt teilweise kompensieren. Die kleinen Privatkonzerte, die je 30 bis 40 Minuten dauern, erklingen an besonderen Orten. Auf einer eigens – in Windeseile – gestalteten Webseite wird u. a. über das (auch für Privatkonzerte geltende) Schutzkonzept sowie die Möglichkeiten informiert. Als «Konzertsäle» stehen ein paar ausgewählte Orte zur Verfügung, bei denen es sich aber um Vorschläge handelt. Das Publikum wählt letztlich selbst den Ort, wo das Konzert stattfinden soll.Ein auch sonst oft zu hörendes Versprechen dürfte im Zusammenhang mit Lenzins Kleinkonzerten keine Übertreibung sein. Die Kleinkonzerte, heisst es, seien «ein intimes, unvergessliches Erlebnis».www.kleinkonzerte.ch