17.01.2020

Konzert auf Wanderschaft

Das Kantikonzert der Kantonsschule Heerbrugg ging an verschiedenen Orten in der Schule über die Bühne.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Nach dem Abendkonzert der Kantonsschule Heerbrugg, kurz Kantikonzert genannt, zeigte sich Organisator, Mitwirkender und Moderator Denis Omerovic begeistert von der Leistung seiner Schützlinge: «Junge Leute können so viel mehr. Man muss sie nur unterstützen» Tatsächlich hatten viele Schülerinnen und Schüler der Kanti gezeigt, dass sie über grosses musikalisches Talent, faszinierende Stimmen und originäre Schaffenskraft verfügen.So war es kein Schulkonzert der üblichen Sorte. Nein, es war ein Konzertabend von aussergewöhnlicher Qualität. Und ein Konzertabend, der an drei verschiedenen Veranstaltungsorten in der Kanti stattfand, an welche die jungen Künstler gemeinsam mit ihrem zahlreichen Publikum jeweils weiterzogen. Eine originelle Idee. In qualitätsvoller Ausführung. Die Aula stand aufgrund der Proben für das Ende Februar aufzuführende Musical «Carrie» nicht zur Verfügung, sodass in der Eingangshalle, in der Arena und im zweiten Stock musiziert wurde.Lustig-fröhlich, aber schwierig zu spielenUnter den vielen sehr guten Musizierenden ragten einige noch hervor. Wie der Vortrag von Larissa Wiederkehr, die auf ihrer Klarinette mit Charme und Gefühl das lustig-fröhliche, aber schwierig zu spielende «Klarinettenkonzert Satz 1» von Franz Anton Hofmeister vortrug und damit begeisterten Applaus erntete. Oder jener von Anja Eggenberger, Leda Tammaro und Lais Camaro mit ihren Gitarren und den beiden Gesangsstimmen von Vanessa Roettig und Sandrin Waser, die mit «Sommer» einen luftig-melodiösen Pop-Song, komponiert von ihrem Musiklehrer Denis Omerovic, präsentierten, zu dem die beiden Sängerinnen auch den Text geschrieben hatten. Überhaupt gab es viele Auftritte, bei denen nicht nur bestehende Musikstücke bestmöglich rezitiert wurden, sondern bei denen selbstkomponierte Songs oder Melodien erstmals der Öffentlichkeit vorgetragen wurden.So begeisterte Mireia Preite als Solokünstlerin mit ihrem eigenständigen, zwischen Pop, Blues und Jazz schwebenden «Bonded Souls». Beeindruckend ihre Stärke am Klavier. Noch beeindruckender ihre an grosse Jazz-Protagonisten wie Diana Krall erinnernde Stimme, mit der sie die gesamte Bandbreite der Tonleiter virtuos beherrschte.Neoromantische RenaissanceEine begabte junge Singer-Songwriterin, von der vielleicht noch viel zu hören sein wird. Ebenfalls selbst komponiert hatte Ruben Tagmann die von ihm gespielte Klaviersonate «Love Cycle». Keine Popmelodie, wie von einem so jungen Künstler zu erwarten gewesen wäre, sondern der ernsthafte und gelungene Versuch einer neoromantischen Renaissance im Stile von Robert Schumann oder Frédé-ric Chopin. Virtuos beherrschte Ruben Tagman dabei sein Instrument und die vielen Möglichkeiten, die ein Klavier zum Ausdruck der Gefühle bietet. Dass dieser junge Mann «nicht nur» Klavierspielen kann, bewies er im von einer grossen Gruppe Schüler gespielten und mit dem Oscar ausgezeichne-ten Filmsong «Shallow» der US-Popkünstlerin Lady Gaga. Gemeinsam mit Michelle Sperger gab er dieses Duett in eindrücklicher Art und Weise zum Besten.Publikum bis zum Schluss begeistertDen Abschluss fand dieses qualitativ hochstehende Schulkonzert mit der FMS-Band, in der die meisten der Vortragenden gemeinsam in der Eingangshalle zwei Popsongs, die im Abstand von vier Jahrzehnten entstanden sind, mit Lust, sichtlicher Freude und grosser Be-geisterung für die Musik spielten. Bei «Mamma Mia» von Abba und «It’s Time» von Imagine Dragon, beides zeitlose kleine Meisterwerke der Popgeschichte, sprang diese Begeisterung ein weiteres Mal auf das Publikum über, das den jungen Protagonisten dieses Konzertabends mit lang anhaltendem Applaus dankte.Weitere Bilder unter: www.rheintaler.ch

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