06.05.2021

Komödie mit Tiefgang im Garten

Es darf wieder mit vollem Körpereinsatz geschauspielert werden: Das Diogenes-Ensemble probt «Die Panne».

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Mitten im ergrünten Diogenes-Garten spielt sich ab Donnerstag, 27. Mai, eine schwarze Komödie ab. Da wird ein Sarg stehen, Blasmusik spielen und Madame Bankier, beteiligt gewesen an einer Damengesellschaft, kann sich an nichts erinnern, ausgenommen, dass man kolossal gepichelt habe.Anlässlich des 100. Geburtstages von Friedrich Dürren-matt führt das Diogenes-Theater «Die Panne» auf. Das Stück ist ein Klassiker, erschienen 1956, in dem reichlich Alkohol fliesst und das sich mit Schuld und Gerechtigkeit auseinandersetzt und damit, Verantwortung zu übernehmen. Er freue sich besonders darauf, weil es lustig wirke, obwohl der Inhalt fatal sei, sagt Diogenes-Präsident Michel Bawidamann.Juristinnen statt Juristen führen den ProzessDie Eigenproduktion des Diogenes verleiht dem Stück eine neue Ebene, da die meisten Hauptrollen von Frauen gespielt werden. «Das hat mich total gereizt», sagt Vorstandsmitglied Petra Hoppe, die in der Rolle der Richterin Wucht zu sehen ist. «Wir haben von Anfang an das Rüstzeug erhalten, damit wir uns als Frauengruppe verstehen.» Vermittelt wird das Rüstzeug von Kristin Ludin, Theaterpädagogin an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen, die bereits zum vierten Mal die Regie bei einer Diogenes-Eigenproduktion führt. Männer sind in den Rollen zweier Polizisten vertreten sowie in der Hauptrolle des Alfredo Traps, gespielt von Wisi Ruch. Ursprünglich war das Stück bereits im letzten Jahr vorgesehen, musste aber verschoben werden. «Seit Januar haben wir per Zoom geprobt, nur den Text und ohne zu wissen, ob wir spielen dürfen», sagt Petra Hoppe. Klarheit und grünes Licht gab es mit den Bestimmungen des BAG vom 19. April. Der Theatervorstand beschloss, die Aufführungen wie geplant im Mai und Juni durchzuführen, aufgrund der Corona-Auflagen aber nicht im Theater, sondern unter freiem Himmel.«Die Akzeptanz der Gäste für Aufführungen im Freien ist grösser und Theaterbesuchende können den Garten vor dem Umzug in die Prestegg nochmals geniessen», zählt Michel Bawidamann die Vorteile auf. Ebenfalls können im Garten mehr Gäste eingelassen werden.Vor den Aufführungen sei der Einsatz aller Beteiligten gross, trotz Widrigkeiten. Man freue sich sehr, wieder Kulturbegeisterte im Diogenes empfangen zu dürfen. «Es ist für uns eine Zuversicht auf dem Weg zur Normalität – weg von der ‹grossen Panne›.»HinweisEinlass im Garten für 75 Personen. Bei Regen wird die ausgefallene Vorführung nachgeholt. Vorverkauf und Daten:www.diogenes-theater.ch

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