Nun wird dieser Glaube erschüttert. Wer ein bisschen Karton bei der Sammelstelle abgibt und dafür fünf Franken zahlen muss, sieht bei sich einen unliebsamen Reflex ausgelöst. Genauso wie Verwerter, die finanziell keine Einbusse in Kauf nehmen möchten, erkennt jeder Konsument einen eigenen finanziellen Nachteil sofort. Lässt sich Karton gratis abgeben, wirkt sich das auf die Kehrichtgebühr positiv aus. Wird aber schon für ein klein wenig Karton ein Fünfliber verlangt, gerät man in Versuchung, diesen Karton zum Hauskehricht dazu zu stopfen und der Verbrennungsanlage zuzuführen.Das ist günstig, aber ökologisch noch schlechter als der zweite Teil einer Bemerkung im Altstätter Abfallplan: Karton sei entweder zur Sammelstelle zu bringen oder mit dem Kehricht zu entsorgen.Dass plötzlich erhobene, abschreckende Entsorgungspreise für Karton unser bewährtes und konsequent beherzigtes Abfalltrennungsprinzip in Frage stellen, ist bedauerlich. Denn dieses Prinzip, das mit Erkenntnis und Lernen zu tun hatte, lässt sich nicht – je nach gerade herrschenden Entsorgungspreisen – mal anwenden, dann aufgeben und doch wieder anwenden.Insofern kommt den Verwertern eine grosse Mitverantwortung zu, die zugunsten der Ökologie eine sensible Preisgestaltung erfordert.