Die Kobelwälder Fasnacht ist traditionellerweise eine Kinderfasnacht, die ebenso traditionell am Schmutzigen Donnerstag ist. Nun fällt der närrische Tag heuer aber in die Winterferien der Schule. Die Schule hätte die Fasnacht also einfach ausfallen lassen können. Das haben andere Schulen in solchen Fällen schon so gemacht. In Kobelwald bog man sich stattdessen die Tradition zurecht und verlegte die Fasnacht um eine Woche vor. Während das ganze Tal am Arbeiten war, gab man sich deshalb im Oberrieter Bergdorf bereits diesen Donnerstag närrisch.Diese Flexibilität ist ein Glück. Nicht nur für die Kinder, die deshalb heuer keinen zusätzlichen Tag in der Schule hocken mussten, sondern auch für alle, die sich die Zeit nehmen und den Umzug vom Strassenrand aus mitverfolgen konnten. Kobelwalds Schülerinnen und Schüler geben sich nämlich stets besonders viel Mühe und greifen thematisch einfallsreich das Zeitgeschehen auf. Etwa dass die Gemeinde das «Bad Kobelwies» gekauft hat, um es abzubrechen. Kobelwalds Kinder hingegen zeigten auf einem Wagen, wie dort einst fröhlich gekurt wurde. Eine andere Gruppe verkleidete sich als Wolfsrudel, nachdem letzten Herbst in Freienbach ob Kobelwald ein Schaf von einem Wolf gerissen worden ist. Fasnächtlich gewürdigt wurde ausserdem Kobelwalds Bäckerei, Kobelwalds Kloster, Kobelwalds Königreich, Kobelwalds Jurassic Park und Kobelwalds Zoo. Nicht alles gibt’s real, aber vielleicht – wer weiss … – irgendwann.Obwohl Kobelwalds Fasnachtsumzug mit gestern zehn Gruppen der wohl kleinste im Tal ist, so ist er dank des Einfallsreichtums der Kinder doch einer der interessantesten. Und es ist der einzige, den man zweimal sieht. Die Route führt nämlich zweimal am Schulhaus vorbei.HinweisMehr Fotos auf www.rheintaler.ch unter Bilderstrecken.