Bis ich in eine Situation geraten bin, in der ich genau diesen Spruch selber anwendete.
Leicht fiel es nicht. Aber da sass eine Gruppe älterer, befreundeter Menschen im Kino beisammen und redete während der Pause über den Film. In Hörweite nahm ich wahr, wie sie über Jahreszahlen spekulierten. Offensichtlich kannte niemand die Fakten und sie hatten Fragezeichen in ihren Stimmen. «War es vor dem 2. Weltkrieg? Könnte es in den 20er-Jahren gewesen sein? Oder war es während dem 1. Weltkrieg?» Zahlen sind heikel. Und schnell verdreht. Kenne ich aus eigener Erfahrung.
Nach einigem Zögern drehte ich mich zu ihnen um, begann mit «Äxgüsi» und gab ihnen die gesuchte Antwort. Ungefragt. Doch in diesem Fall war ich überzeugt von der Richtigkeit der mir bekannten Jahreszahl und hatte das Gefühl, ich könnte ihnen einen Mehrwert bieten. Auch wenn ich mich einmische und ein bisschen klugscheisse.
Die Reaktion der Leute fiel eher kühl aus. Sie nahmen die Info nur nickend und mit einem «Aha» entgegen. Ohne weiteren Kommentar. Vielleicht wollten sie lieber weiter werweissen als belehrt zu werden. Bin ich wohl an Klugscheisser geraten?PS: Die gesuchte Jahreszahl war 1907. Das Geburtsjahr der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren.