In Kalifornien, beim US-Konzern Esri, ist der Altstätter seit August 2011 Global Business Development Director für Smart Cities. Esri hat die von Tarolli mitbegründete Firma Procedural gekauft und den heute 46-Jährigen zu sich geholt.Wegen der Pandemie hat Dominik Tarolli aufs Pendeln verzichten können und so täglich zwei Stunden gewonnen. Diese Zeit hat er genutzt, um ein altes Vorhaben zu verwirklichen: Er hat das Buch «Startup Secrets Blackbook» geschrieben. Mit einer Mischung aus Entertainment und Ernsthaftigkeit schildert Tarolli, wie man eine Geschäftsidee testet und den Geschäftserfolg richtig plant.Titelheld Startupman ist Steve Jobs nachempfundenDer Umschlag zeigt eine mysteriöse Figur, den Superhelden Startupman, den der berühmteste Schweizer Trickfilmanimator Simon Otto («Drachenzähmen leicht gemacht») gestaltet hat. Startupman ist – mit runder Brille, Rollkragenpulli und tabletähnlichen Bildschirmen an den Armen – dem einstigen Apple-Mitgründer und CEO Steve Jobs nachempfunden.[caption_left: Das Buch des im Silicon Valley tätigen Altstätters «on fire»: ein Newsletter, der
es vorstellt, geht an 150000 Abonnenten.]Tarolli sagt: «Wir sollten niemals unterschätzen, was sich dank konsequenter Beschäftigung mit einer Aufgabe schon in kurzer Zeit erreichen lässt.» Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Zellweger, Professor an der Universität St. Gallen, nennt Tarollis Werk durchdacht und wird auf dem Umschlag als jemand zitiert, der es «nur empfehlen» kann.150000 Abonnenten wird das Buch vorgestelltDominik Tarollis Tätigkeit als Buchautor und Pilotfilmproduzent sind nebenberufliche Vergnügungen, für die er eine Firma namens Swiss Business Tools gegründet hat. Vom Buch hat er seit Anfang Jahr ohne Werbung knapp 500 Exemplare abgesetzt – oder genauer: verschenkt. Denn das Buch gibt er gratis ab, das Hörbuch nicht. Ein kräftiger Werbeschub erfolgt Mitte Mai. Dann wird Tarollis Buch im Entrepreneur Newsletter vorgestellt, der 150000 Abonnenten hat.Wie Daniel Bumann Probleme lösen helfen Im Sommer schlüpft der Altstätter in eine TV-Rolle, die mit jener des bekannten Restaurant-Experten Daniel Bumann vergleichbar ist. In einem von Tarolli produzierten (also finanzierten) Pilotfilm übernimmt er selbst die Hauptrolle. Ihm schwebt eine Serie vor, in der Unternehmer besucht werden, die ein Problem haben und denen der Rheintaler helfen möchte, das Problem zu lösen.Im Pilotfilm ist das ein Dogwalker, also ein Hundesitter. Konkret geht es um jemanden, der die Hunde der Hollywood-Prominenz ausführt und dessen Problem der Altstätter noch nicht verraten will. Stösst der Film auf Interesse, kann daraus eine Serie entstehen. In den Filmen ginge es darum, zu zeigen, wie in Unternehmen dank Business Tools Verbesserungen möglich sind.In einem James-Bond-Film war der Altstätter StatistDominik Tarolli hat einmal in einem James-Bond-Film mitgewirkt, in «Quantum of Solace». Zusammen mit einem Kollegen hatte der Altstätter am Drehort Bregenz stundenlang in einer Warteschlange aus potenziellen Castingteilnehmern gewartet, um schliesslich zu erfahren: «Schluss für heute.» Am nächsten Tag war er sehr früh erneut zur Stelle – und hatte Erfolg.[caption_left: Für den Bond-Film bekam Dominik Tarolli die Casting-Nr. 15780.]Als Bond die Oper betritt, ist Tarolli rechts im Hintergrund zwar nicht zu erkennen, aber kurz zu sehen. Das kleine Abenteuer hatte auf Tarollis Bucket List gestanden, also auf einer Liste mit Vorhaben oder Zielen, die er in seinem Leben irgendwann verwirklichen bzw. erreichen wollte.Statt der verbreiteten Haltung nachzugeben, es klappe sowieso nicht, sei es wichtig, auch scheinbar Aussichtsloses einfach zu versuchen und unverhoffte Gelegenheiten zu nutzen. Schnurstracks auf Gene Simmons zugegangenAls Dominik Tarolli, der in seiner Jugendzeit an der Hard-Rock-Band «Kiss» viel Freude hatte, auf einer Messe zufällig Bassist und Co-Sänger Gene Simmons erblickte, ging er schnurstracks auf ihn zu und unterhielt sich mit ihm. Dieser Episode widmet der Altstätter die erste Seite seines Buches, die in die Frage mündet: «Doch wie steht es mit deinen Träumen?»Dominik Tarolli zeigt im Buch auch eine Altstätter Wiese. Auf sie sah er vom Garten des Elternhauses. Eben erst war der 46-Jährige hier zu Besuch, weil Vater Peter seinen 80. Geburtstag feiern konnte.In Altstätten erlebte Dominik Tarolli in den Neunzigerjahren einen Wendepunkt. Als Jugendlicher wollte er zusammen mit einem Kollegen einen Techno-Triathlon durchführen. Die Halle war schon gemietet, das Design fertig, aber die (zwar regulären, aber unterschätzten) Auflagen der Gemeinde und das Desinteresse potenzieller Sponsoren liessen das Projekt dann doch scheitern. Das Gefühl, gegen eine Wand zu fahren, habe ihn gelähmt, sagt Dominik Tarolli. Hätte er schon damals ein Instrument für strategische Planung verfügbar gehabt, «wäre Altstätten für mindestens einen Tag das Technozentrum der Schweiz geworden.»Geschenk für die LeserschaftDominik Tarolli schenkt interessierten Leserinnen und Lesern unserer Tageszeitung bzw. rheintaler.ch sein (in englischer Sprache verfasstes) Buch «Startup Secrets Blackbook» sowie ein dazu erhältliches Hörbuch, das er sonst für 37 US Dollar verkauft. Das Buch wird nach Hause geliefert, das Hörbuch ist eine MP3-Datei. Zu übernehmen sind allerdings die Kosten für Porto/Handling, d. h. 19.95 US Dollar. Der Altstätter hat eigens eine Webseite eingerichtet, über die Interessierte ihre Bestellung aufgeben können. Solche Aktionen führe er sonst nicht durch, meint der Autor, doch dem Rheintal fühle er sich nach wie vor auf besondere Weise verbunden. Wer Buch und Hörbuch über den Link http://bit.ly/win_different bestellt, muss nichts anklicken bzw. extra bestellen, sondern nur die Felder zu seiner Person ausfüllen. (red)