30.04.2018

Klassische Werke neu interpretiert

Die bunte Perlenkette der Maiblüten-Konzerte eröffneten am frühen Sonntagabend das Trio Artemis und der weltweit bekannte Saxofonvirtuose Daniel Schnyder mit einem abwechslungsreichen Melodienstrauss.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerOrganisiert worden war das Konzert vom Kulturforum Berneck in Zusammenarbeit mit der Rheintalischen Gesellschaft für Musik und Literatur. Trotz des herrlichen Frühsommerwetters fanden sich viele interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in der evangelischen Kirche in Berneck ein. Gleich mit dem ersten Werk rissen die vier kongenialen Mu­siker das Publikum mit. In der «Carmen Suite» für Saxofon und Trio interpretierten Bettina Macher, Violoncello, Katja Hess, Violine, und Bettina Macher am Flügel zusammen mit dem Saxofonisten Daniel Schnyder die bekannten und beliebten Melodien aus der Oper von Georg Bizet. Die temperamentvollen spanischen Rhythmen erklangen dynamisch reich artikuliert und zeugten vom grossen musikalischen Können der drei Musikerinnen. Daniel Schnyder würzte das Werk mit seinen herrlichen, vom Jazz beeinflussten Improvisationen. Ein ganz besonderes Klangerlebnis entstand, das sich im Konzert quer durch alle aufgeführten Werke weiterzog.Trio Artemis: Schöne Musik, reiches MienenspielDie Musikerinnen brillierten mit ihrem perfekten Zusammenspiel von Johann Sebastian Bach bis zu den Tangorhythmen von Astor Piazzolla. Neben ihrer professionellen Virtuosität erfreuten sie das Publikum auch mit ihrem reichen Mienenspiel.Immer wieder strahlten und lachten sie und ihre Augen sprachen eine deutliche Sprache: Sie musizieren nicht nur technisch gekonnt. Sie geniessen ihr Spiel und haben selbst sichtbare Freude an ihrer Musik.Der in New York lebende und auf der ganzen Welt bekannte Daniel Schnyder begeisterte mit seinem Auftritt wiederum das Publikum mit der eindrücklichen Beherrschung seines Instruments und unendlich lang gezogenen Tönen aus der vielseitigen Klangwelt seines Saxofons. Passte gut zusammen: «Classic goes Jazz»Mit jazzigen Rhythmen setzte er der schönen Musik des Trios besondere Highlights auf – und diese passten erstaunlich gut in die klassischen Werke. Zum Beispiel im Vivace aus dem Doppelkonzert in d-Moll (BWV 1043) von Johann Sebastian Bach. Oder in der temporeichen Gavotte aus der D-Dur-Sonate op. 5 von Georg Friedrich Händel. Die klassischen Musikerinnen des Trios vermochten sich dem fetzigen Sound des Jazz­saxofonisten hervorragend an­zupassen und beim temperamentvollen Tempo seiner Musik mitzuhalten. So brillierte die Cellistin Bettina Macher zum Beispiel in Schnyders «Mensch Blue» aus der Charly-Parker-Oper «Mad House Scene» als vollwertige Jazzbassistin. Doch nicht nur das Konzert lohnte den Besuch. Freundschaftliche Begegnungen und gute Gespräche erlebten die Gäste beim vom Veranstalter in der Pause offerierten Apéro, der Dank dem herrlichen Wetter im Garten angeboten werden konnte.

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