21.09.2018

Klares Ja zum Bodentausch

Dass es so schnell gehen würde - damit hatte Ortsgemeindepräsident Arthur Messmer denn doch nicht gerechnet: Eine Viertelstunde nach Versammlungsbeginn war das Bodentauschgeschäft klar beschlossen.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererWie Messmer dürften viele Ortsbürger mit einer Diskussion gerechnet haben. Versammlungsteilnehmer Andreas Zoller verzog kurz vor Beginn leicht die Miene und mutmasste: «Da chönnt scho no z’rede geh.» Er sei gespannt.Tatsächlich wurde denn auch das Wort ergriffen, nachdem der Präsident das Geschäft in groben Zügen nochmals umrissen hatte. Der gewerbefreundliche SVP-Ortspräsident Hansruedi Köppel bezog sich in seinem kurzen Votum auf den Lärm, ohne das Geschäft zu kritisieren oder sich dagegen zu stellen. Ihm gehe es einzig darum, etwas zu bedenken zu geben, sagte er.Zu diesem Zweck erinnerte er an die Bedenken des Gemeinderats: Als die Locher Bewehrungen AG, von der Produkte für den Stahlbetonbau zu haben sind, die Absicht äusserte, am jetzigen Standort neu zu bauen, regte der Gemeinderat den Bodentausch mit der Ortsgemeinde und den Neubau draussen bei SFS, bei der Bahnlinie an. Hansruedi Köppel meinte, was die einen entlaste, bekämen dafür andere zu spüren.Neue Arbeitsplätze und MieteinnahmenDas war’s. Sonst äusserte sich niemand. Der Journalist zählte acht Nein-Stimmen, alle anderen der 99 anwesenden Ortsbürgerinnen und -bürger stimmten Ja. Das bedeutet: Die Ortsgemeinde tritt der Firma Locher Bewehrungen 16568 Quadratmeter Boden in der Rosenbergsau ab, und das Unternehmen überlässt der Ortsgemeinde ebenfalls 16568 Quadratmeter Land an der Industriestrasse, wie gesagt Grundstücke mit Hallen, aus denen nun ein Gewerbepark werden soll.«Das bringt neue Arbeitsplätze und der Ortsgemeinde Mieteinnahmen», hatte Messmer vor der Abstimmung gesagt. Gemäss Gutachten dürften diese Mieteinnahmen bei einer Vollvermietung pro Jahr brutto 200000 Franken betragen. Messmer sprach von einem «wiederkehrenden, bedeutenden Mehrertrag».Firma zahlt für Sanierung bis zu 1,8 Mio. FrankenFür die Sanierung der Eternitdächer und die Beseitigung allfälliger Altlasten kommt die Firma Locher Bewehrungen bis zu einem Betrag von maximal 1,8 Mio. Franken auf. In einem Altlastenverzeichnis enthalten seien die drei Locher-Grundstücke allerdings nicht.Dieser Betrag wird auf ein Sperrkonto einbezahlt und somit für den genannten Zweck bereitgehalten. Beim Tauschgeschäft selbst fliesst kein Geld. Es sind daher auch keine Grundstücksgewinnsteuern zu bezahlen. Arthur Messmer richtete sich am Ende seiner Einleitung mit folgenden Worten an die Bürgerschaft: «Wo ist der Haken, fragen Sie sich jetzt vielleicht.»Der Ortsverwaltungsrat habe sich das natürlich auch gefragt und alles sehr gewissenhaft geprüft - aber «keinen Haken finden können».

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