27.10.2022

Klar verteilte Rollen im zweiten Oberrheintaler Ringerderby

Bei Kriessern gegen Oberriet-Grabs ist das Heimteam eindeutig Favorit. Gelingt dem RCOG eine Überraschung?

Von dip/dos
aktualisiert am 02.11.2022
Aus Kriessner Sicht:Der Derby-Rückkampf in der achten Runde der Premium League zwischen der RS Kriessern und Oberriet-Grabs soll für alle Freundinnen und Freunde guter Sportunterhaltung zum Fest werden.Die Mehrzweckhalle Kriessern wird am Samstagabend bereit sein. Weil viel Volk erwartet wird, verzichten die Kriessner auf das Aufstellen der üblichen Tische. Es sollen möglichst alle am Spektakel teilhaben können. Unabhängig von dessen Ausgang, geht’s danach mit der Party in der kleinen Turnhalle vis-à-vis der Mehrzweckhalle mit Barbetrieb und Livemusik mit Daniel Benzer weiter. Für alle, die vielleicht keinen Platz in der Halle mehr finden, wird der Kampf live in die Bar übertragen.RSK steht das ganze Kader zur VerfügungAus sportlicher Sicht kann Kriessern das Derby gelassen angehen. Nach dem Sieg am letzten Samstag gegen Einsiedeln ist die RSK nicht mehr aus den Top 2 zu verdrängen. Allerdings steht fest, dass man vor heimischem Anhang keine Experimente machen und ein starkes Team ins Rennen schicken wird. Dominik Laritz wird von der U23-WM zurückerwartet und dürfte nach dem starken Auftritt in Spanien mit Platz sieben im 24-köpfigen Starterfeld gewillt sein, gegen seinen Ex-Klub seine bisher makellose Bilanz auszubauen.Auch Dimitar Sandov und Damian Dietsche, beide am letzten Wochenende abwesend, stehen wieder zur Verfügung. Ob sie es zurück ins Team schaffen, wird sich zeigen, denn auch der Anzug vom letzten Samstag hat gut gepasst. Auf jeden Fall können die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben aus dem Vollen schöpfen und haben vielleicht sogar noch die eine oder andere Trumpfkarte in der Hinterhand. Die Kriessner wissen, dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben und werden trotz Favoritenrolle wachsam sein.Oberriet-Grabs’ Handicap ist grosses LeistungsgefälleEtwas anders ist die Gemütslage beim RC Oberriet-Grabs. Die Mannschaft des Trainerduos Jurek Szeibinger und Andrii Vyshar konnte den Aufstiegsschwung nicht ganz in die neue Saison retten. Zwar war klar, dass das erste Jahr «oben» nach den Jahren in der Challenge League schwierig würde, doch hatte man sich doch den einen oder anderen Punkt mehr ausgerechnet. Da­-zu kommt der schwerwiegende, verletzungsbedingte Ausfall von Teamleader Andi Vetsch. Sein Ersatz Flavio Freuler macht es bis anhin gut, doch ganz kann er die Lücke nicht schliessen. Das wohl grösste Handicap des Aufsteigers ist das Leistungsgefälle im Team. Neben Topleuten wie Vetsch, Janis Steiger oder Maurus Zogg stehen Nachwuchstalente, die eine vielversprechende Zukunft haben. Sie brauchen aber Zeit, sich zu entwickeln und sich dem Niveau der Premium League zu nähern. Zeit, die man eigentlich nicht hat, denn jeden Samstag werden Punkte vergeben, die der Nachwuchs (noch) nicht liefern kann. Natürlich hofft der RCOG trotzdem, dem Favoriten auch dank der erwähnten Derby-Gesetze ein Schnippchen schlagen zu können, zumal man ohne Druck in den Kampf gehen kann. Ob es tatsächlich zur Überraschung reicht, wird man am Samstag in Kriessern sehen. (dip) Aus Oberriet-Grabser Sicht:Als aktuell Letztrangierter benötigt der RCOG dringend Punkte – alles andere als ein deutlicher Sieg der RS Kriessern wäre im Derby aber eine grosse Überraschung. Die Gefühlswelten der Teams könnten zurzeit unterschiedlicher nicht sein. Der RC Oberriet-Grabs liegt mit nur einem Punkt aus sieben Begegnungen auf dem letzten Platz. Kriessern hat derweil alle sieben Kämpfe gewonnen und grüsst vom Leaderthron. Obwohl die Rheintal-Werdenberger im Hinkampf zu Hause lange mit Kriessern mithalten konnten, mussten sie sich vor 700 Fans letztlich mit 14:21 geschlagen geben.[caption_left: Roman Kehl (in Rot) konnte am vergangenen Samstag seinen ersten Saisonsieg einfahren.]Dennoch dürfen die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer sich auf einige spannende Einzelbegegnungen freuen. Trifft Maurus Zogg wieder auf David Loher, gegen den er den Hinkampf erst kurz vor Schluss für sich entscheiden konnte? Kann sich Milan Kriszan nach seiner knappen Niederlage an Tobias Betschart revanchieren? Auch hart umkämpft war in der Hinrunde der Kampf bis 75 kg Freistil, Nicolas Steiger gewann mit 5:1 gegen Bendeguz Lagzi-Kovacs. Zu dieser Begegnung wird es am Samstag aber wohl nicht mehr kommen; nach seiner Abwesenheit im Hinkampf, dürfte für Kriessern wieder Marc Dietsche auf der Matte stehen.«Ich wünsche mir ein faires, hartes Derby»Unklar ist, ob Oberriet-Grabs’ Teamleader Andreas Vetsch nach einer zweiwöchigen Verletzungspause wieder im Einsatz stehen wird. RCOG-Haupttrainer Andrii Vyshar wünscht sich hauptsächlich, dass seine junge Mannschaft am Samstag weiterhin Erfahrungen auf höchstem Niveau sammelt. «Ich wünsche mir ein faires, hart geführtes Derby und dass sich kein Ringer verletzt», sagt er. (dos)

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