Die Kapazität in der Abwasserreinigungsanlage in Altstätten ist erreicht. Die Schlammbehandlungsanlage ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Eines von drei Becken muss ersetzt werden. Zudem muss aufgrund von neuen Vorschriften eine zusätzliche Reinigungsstufe eingebaut werden, mit der auch Mikro-Verunreinigungen abgebaut werden können. In einem Vorprojekt wurden bereits die Grundlagen für die Erneuerungen erarbeitet. Ebenfalls wurde bereits der Kredit für die Erstellung eines Bauprojekts gesprochen. In welchem Rahmen nun aber saniert wird, hängt von einer Studie ab, die in den ersten Monaten des nächsten Jahres abgeschlossen wird.
Mit einem Zeithorizont von Jahrzehnten
«Bei Abwasserreinigungsanlagen plant man in einem Zeitraum von Jahrzehnten», sagt Altstättens Stadtpräsident Ruedi Mattle. Dieser weite Zeithorizont veranlasste die Verantwortlichen beim aktuellen Projekt, zu prüfen, ob allenfalls ein Zusammenschluss mit Oberriet, Rüthi und Sennwald sinnvoll wäre. Sprich die Konzentration auf einen Standort oder den Bau einer neuen Anlage an einem neuen Platz.
Vorteile wären, dass Kosten für Neuerungen aufgrund neuer Vorschriften nur einmal und damit günstiger umgesetzt werden könnten. Der Betrieb mit Pikettdienst einer grösseren Anlage könnte so auch auf mehrere Fachkräfte aufgeteilt werden. Da jede Anlage ihre Besonderheiten aufweist, kann nur individuell geschultes Personal eingesetzt werden. Daniel Keel, Leiter Tiefbau und Unterhalt in Altstätten, sagt
Die Planung und der Bau einer neuen oder stark vergrösserten Anlage verschlingen sehr viel Zeit.
Die Anlage sei nur ein Punkt, denn es müssten ja auch entsprechende Leitungen und allenfalls Pumpwerke gebaut werden. «Von daher ist klar, wir müssen die bestehende ARA sowieso sanieren», sagt Keel. Die Frage sei in welchem Umfang. «Fahren wir weiter wie bis anhin geplant oder passen wir das Projekt an. «Ob oder in welchem Rahmen eine Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden erfolgt, hängt nun von der Studie ab und ist letztlich ein politischer Entscheid», sagt Daniel Keel.
Auch in Rüthi besteht Handlungsbedarf
«In letzter Zeit haben in anderen Regionen einige Gemeinden erfolgreich ihre Abwasseranlagen zusammengeschlossen», sagt Irene Schocher, Gemeindepräsidentin von Rüthi. Schon allein von daher mache es Sinn, einen allfälligen Zusammenschluss zu prüfen. Die ARA in Rüthi ist aus den 70er-Jahren und es besteht ebenfalls Handlungsbedarf.
Wir sind deshalb sehr gespannt, was für Erkenntnisse die Studie bringen wird.
Entscheide, wie man weitermachen wolle, würden von dieser Studie abhängen. Kommt dazu, dass die ARA der Nachbargemeinde in Sennwald ebenfalls saniert werden muss und sich schon rein geografisch auch eine Zusammenarbeit mit Oberriet anbieten würde. Zeitlich nicht unter Druck steht Oberriet. Anpassungen wurden vorgenommen und auch die Kapazitäten sollten für die nächsten Jahre ausreichend sein. Die Studie interessiert dennoch. «Man weiss nie, was in Sachen Entwicklung und Vorschriften in den nächsten Jahren auf uns zukommt», sagt Oberriets Gemeindepräsident Rolf Huber. Es gelte daher, am Ball zu bleiben.