Bei herrlichstem Sonnenschein trafen sich am Sonntag um die hundert Gläubige bei der Kapelle auf dem Kapf, um deren 100-jähriges Bestehen zu feiern. Da das kleine Gotteshaus kaum die Hälfte der Anwesenden fassen konnte, wurden Festbänke aufgestellt, die sich sofort auch füllten.
Priester Simon Niederer gestaltete zusammen mit den Musikanten Norbert Klien am Keyboard und Pirmin Hutter an der Trompete einen feierlichen Gottesdienst.
Die Kapelle ist ein beliebter Ort zur Einkehr sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner vom Kapf selbst als auch für Wanderinnen und Wanderer, die dort gerne eine Kerze anzünden und Ruhe in einem kurzen Gebet finden.
Die Kapelle ersetzte eine frühere aus dem Jahr 1877
Die Kapelle war in den Jahren 1922 und 1923 nach Plänen des St. Galler Büros Scheier erbaut worden. Sie ist dem im Jahr 1610 heilig gesprochenen Karl Borromäus geweiht, einem starken Kämpfer für den katholischen Glauben. 1937 bekam die Kapelle eine Glocke. 1942 und 1945 sowie 1993/94 wurde sie renoviert.
Die heutige Kapelle ist allerdings nicht die erste auf dem Kapf. Sie ersetzte vielmehr vor hundert Jahren eine frühere Kapelle, die ein wenig weiter unten stand. Jene war 1877 erbaut worden, initiiert vom Marbacher Pfarrer Karl Eisenring.
Schon an der Einsegnung jener Kapelle hatte «die Mehrzahl der Pfarrgenossen von Marbach» teilgenommen, wie man einem von Bernhard Benz verfassten Artikel aus dem Jahrbuch «Unser Rheintal» von 1988 entnehmen kann, von dem am Sonntag für Interessierte Kopien zum Mitnehmen aufgelegt waren.
Die Kapelle steht auf Oberegger Boden, gehört kirchlich jedoch seit jeher zu Marbach
Auch diesen Sonntag war die Festgemeinde im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst zum Verweilen auf dem Kapf eingeladen. Zum Anlass des Jubiläums offerierte die Kirchenverwaltung allen Anwesenden Wurst und Brot. Der Jubiläumsanlass war ein sehr gelungener Anlass, den viele nutzten, um die Gemeinschaft zu pflegen und den Sonnenschein zu geniessen.